Dresden. Erfurts Bundesliga-Volleyballerinnen fordern den Dresdner SC beim 1:3. Suhl kassiert 0:3.

„Respekt.“ Das 3:0 (20, 16, 18) von Nawaro Straubing gegen den VfB Suhl hinterließ bei Florian Völker auf der Rückfahrt von Dresden Staunen und Anerkennung. Mit seinem Team von Schwarz-Weiß Erfurt bekommt der Volleyball-Trainer am Mittwoch die Chance, die Aufgabe zu Hause besser zu machen als der Thüringer Rivale. Beim Dresdner SC war den Erfurterinnen das am Samstagabend beim 1:3 (-18, -18,23, -23) beinahe schon gelungen.

Dreimal war Lindsay Flory der Kniff geglückt. Dreimal überraschte sie den Dresdner Mittelblock und bugsierte den Ball blitzschnell übers Netz anstatt ihn zu stellen. Als die Erfurter Zuspielerin die Dresdnerinnen aber zum vierten Mal so über die Mitte vernaschen wollte, hatte Emma Cyris den Braten gerochen und die Hand an der richtigen Stelle. Bitter für die Erfurter Volleyballerinnen. Lange Zeit schienen sie in dem umkämpften vierten Satz auf dem Weg, dem großen Favoriten mindestens einen Zähler abtrotzen zu können. Plötzlich aber war der DSC mit Cyris‘ 21:10 in Vorhand – zum ersten Mal in diesem Satz und brachte ihn zum Sieg nach Hause.

Mutig aufgetreten

„Ärgerlich“, fasste Schwarz-Trainer Völker die knapp zwei Stunden zusammen. An der misslungenen Finte von Lindsay Flory wollte den Ausgang aber nicht festmachen. Und genauso wenig daran, dass etwa Cassidy Pickrell bei der Chance, auch den zweiten Dresdner Matchball noch abzuwehren, den Schlag leicht ins Aus setzte. „Das gehört dazu“, sagte der Coach angesichts des Risikos, das sein Team nicht nur in den beiden Szenen gegangen ist. Mutig sind seine Schwarz-Weiß-Damen aufgetreten, haben die Dresdnerinnen gehörig gefordert und mehr als nur einmal ins Wanken gebracht. Wie in Schwerin reichte es nach einem 1:3 aber nur zu Lob von allen Seiten. „Wir wollen anfangen, auch Spiele zu gewinnen“, meinte er mit Blick zu Mittwoch. Dann kommt Straubing nach Erfurt (19.30 Uhr), das am Samstagabend Suhl beim 3:0 deutlich die Grenzen aufgezeigt hatte und nun mit der Empfehlung von zwei Siegen in der Riethalle aufschlägt.

Viel Positives nimmt der Erfurter Coach aus Dresden mit. Angeführt von Danielle Brisebois, die neben Dresdens Milica Kubura zur besten Spielerin gekürt worden war, zeigte Michelle Petter an ihrer einstigen Dresdner Wirkungsstätte auf Libero „ein richtig gutes Spiel“.

„Sie verteidigte sehr viele Bälle“, hob der Trainer die Leistung der 22-Jährigen hervor. Aufschlagserien von Sabrina Krause, manch feine Angriffsschläge von Sindy Lenz und Cassidy Pickrell trugen ebenso dazu bei, dass das Überraschungsmoment immer wieder auch auf Seite der Erfurterinnen lag.

Kleiner Finger ausgekugelt

„Aber wir brauchen wieder ein bisschen lange, bis wir ins Spiel gefunden haben“, merkte Völker kritisch an. Er bezog sich auf die ersten beiden Sätze. In denen dominierte der fünfmalige deutsche Meister, punktete viel über Ivana Mrdak, die mit Zuspielerin Brie Joy King auch immer wieder einen starken Block in den klar gewonnenen Sätzen bot.

„Dann aber kommen wir gut rein“, reflektierte Völker. „Das müssen wir auch in den nächsten Spielen auf die Platte bringen“, sagte er mit dem Blick voraus und hofft, dann auch wieder auf Halli Amaro zurückgreifen zu können. Die Mittelblockerin hat sich den kleinen Finger ausgekugelt. Nach Dresden war sie mitgefahren, um in der größten Not helfen zu können. Gegen Straubing könnte sie eine weitere Option sein, wenn es darum geht, die ersten drei Punkte zu holen.