Arnstadt. Damals war’s! 7000 Zuschauer kamen zu Rudislebener Aufstiegsklassiker gegen Ilmenau und 4700 gegen Tiefenort

Beim Fußball war in Arnstadt oft der Teufel los! Die ganze Stadt war auf den Beinen, als am 15. Juni 1968 ab 16 Uhr auf der Brauchitsch-Kampfbahn in Rudisleben vor 4700 Zuschauern Motor Rudisleben um den Aufstieg in die DDR-Liga gegen Tiefenort spielte, das Motor Rudisleben 0:1 verlor.

Der Suhler Bezirksmeister Tiefenort machte durch ein Tor von Filler in der 53. Minute unbesiegt den Aufstieg perfekt.

Bemerkenswert waren die Zuschauerzahlen vor der Wende ohnehin. Bis heute sind die 4700 Zuschauer, die zu diesem Spiel kamen, 2500 reisten aus Tiefenort an, nie wieder erreicht worden. 1978 kamen zum Spiel Rudisleben – Motor Suhl (2:2) 3800 ins Jahnstadion!

Die Rekorde gab es aber in den 1960ern. 1964 im legendären Aufstiegsklassiker Rudisleben – Empor Ilmenau kamen 7000 und in der DDR-Liga dann gegen Turbine Erfurt am 4. Oktober 1964 sogar 9000 Besucher nach Rudisleben. Es ist der Rekord bei einem Arnstädter Fußballspiel überhaupt! Klaus Bangert, damals noch Spieler bei Motor: „Das war ein einzigartiges Erlebnis. Bis heute ist mir schleierhaft, wie so viele Zuschauer überhaupt ins Stadion passen konnten. Viele beschwerten sich nach dem Spiel, weil sie einfach nichts sahen. Wir spielten 2:2, im Rückspiel 0:4, stiegen nach der Saison in die Bezirksliga ab und Erfurt schaffte es zurück in die DDR-Oberliga, so der 81-jährige Bangert. Seine Rudislebener schafften es erst 1978 unter ihm als Trainer (1975-1984) für sechs Jahre zurück in die DDR-Liga.

An den gescheiterten Aufstiegsversuch 1968 gegen Tiefenort erinnert sich Bangert gut. „Wir spielten in dieser Runde einfach nicht wirklich gut.“

Dafür aber zuvor in der Bezirksliga. Die Schützlinge von Trainer Heinz Leib hatten sich 1968 in der Bezirksliga mit einem Punkt vor Motor Nordhausen-West durchgesetzt, der im Schlussspiel in Nordhausen gesichert wurde – auch dort vor 7000 Zuschauern.