Holger Zaumsegel über den FC Carl Zeiss Jena.

Den inoffiziellen Titel von Thüringens Fußball-Nummer eins hat sich der FC Carl Zeiss Jena am Sonnabend zurückerobert. Dank dem Patzer der Meuselwitzer und dem eigenen souveränem Sieg beim Berliner AK sind die Saalestädter in der Tabelle erstmals in dieser Saison am ZFC vorbeigezogen. Freilich ist das Anspruchsdenken beim Traditionsverein von den Kernbergen ein ganz anderes.

Um diesem am Saisonende gerecht zu werden, war der 5:1-Erfolg aber ohne Frage wichtig. Nach dem Stotterstart mit vier sieglosen Begegnungen sowie dem ersten Saisonsieg gegen Hertha BSC II musste der FC Carl Zeiss weiter liefern, um sich der Spitzengruppe der Liga zu nähern.

Und das tat die Mannschaft von Dirk Kunert bei dessen Ex-Verein BAK in so beeindruckender Art und Weise, dass berechtigte Hoffnungen auf ein baldiges Eingreifen ins Aufstiegsrennen keimen. Schließlich steigt der diesjährige Staffelmeister direkt auf. Eine Chance, die sich die Thüringer nicht entgehen lassen wollen und sollten.

Wohltuend wirkte die Körpersprache der Mannschaft und des Trainerteams. Niemand sonnte sich im Erfolg, alle wollen mehr, sehen sich erst am Anfang einer noch länger dauernden Entwicklung. Und das ist gut und richtig so.

Nur wer im Fußball gierig bleibt, mehr tut als der Gegner, kann langfristig erfolgreich sein. Der souveräne Auftritt beim Berliner AK muss den Jenaern als Maßstab für die kommenden Begegnungen dienen. Spielt der FC Carl Zeiss immer so, dürfte er nur sehr schwer zu bezwingen sein.

FC Carl Zeiss Jena: Das Achtungszeichen von Moabit