Altenberg. Nach den schweren Stürzen in der anspruchsvollen Eisbahn im Erzgebirge nehmen die Verantwortlichen in einer Pressekonferenz Stellung. Es sei kein Problem von Altenberg, sondern ein globales.

Nach den schweren Trainingsstürzen vor dem Bob-Weltcup in Altenberg hat Bahn-Chef Jens Morgenstern den anspruchsvollen Eiskanal im Erzgebirge verteidigt. Er forderte zudem eine generell bessere Ausbildung der Sportler und nicht immer noch schneller werdende Bobs.

„Dass Altenberg hier jetzt teilweise als Buhmann dargestellt wird, werde ich nicht akzeptieren. Das ist ein globales Thema“, sagte Morgensternbei einer Pressekonferenz in Altenberg. Es gebe auch auf keiner Bahn der Welt eine hundertprozentige Sicherheit, betonte der Geschäftsführer der Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH und Chef des Organisationskomitees für die Weltcups im Bob und Skeleton.

Beim Auftakttraining zum Bob-Weltcup waren Zweierbob-Weltmeister Johannes Lochner aus Berchtesgaden mit dem Viererbob und der Schweizer Pilot Michael Vogt in der Kurvenpassage 13/14 gestürzt. Lochner sei auf dem Weg der Besserung, berichtete Co-Bundestrainer Gerd Leopold. Der ebenfalls verletzte Anschieber Erec Bruckert fühle sich auch wieder gut. Leopold geht davon aus, dass beide bei der WM ab 19. Februar in Winterberg antreten können.

Opreration bei Schweizer Michel nötig

Am Schlimmsten erwischt hatte es den Schweizer Bob. Vogts Anschieber Sandro Michel war wie Bruckert aus dem Bob geschleudert und vom zurück rutschenden Schlitten mit Wucht erfasst worden. Der 27-Jährige erlitt Verletzungen am Brustkorb sowie im Becken- und Oberschenkelbereich, die operiert werden mussten. Er sei inzwischen stabil, hatte es vom Schweizer Verband geheißen. Vogt hatte sich eine schwere Gehirnerschütterung und Prellungen zugezogen.

„Ich glaube nicht, dass es angeht, dass sich alle Bahnen in der Welt aufgrund der sich weiter entwickelnden Athletik und des Materials allein in der Bringschuld befinden“, betonte Morgenstern. Er schlug wieder schmalere Kufen vor und Veränderungen im Bereich der Aerodynamik, damit die Schlitten nicht immer schneller werden.

Ohne eine Topausbildung brauche in Altenberg auch keiner runterfahren. „Das sind die Ursachen, die wir anfassen müssen“, sagte Morgenstern. Maßnahmen, um etwa das Zurückrutschen der Bobs zu verhindern, seien aber bereits am Mittwoch getestet worden.