Winterberg. Der Friedrichrodaer Max Langenhan holt im Sprint in Winterberg seinen ersten Weltcupsieg und stoppt sensationell den Favoriten Loch.

Ein junger Thüringer stoppte am Sonntag in Winterberg sensationell den Favoriten. Nach fünf Weltcupsiegen von Felix Loch (Berchtesgaden) in dieser Saison beendete Max Langenhan aus Friedrichroda die fast unheimliche Serie des bayrischen Rodel-Dominatoren, der übrigens vor 31 Jahren in Sonneberg geboren wurde.

Im Sprint gelang dem 21 Jahre alten Langenhan sein erster Weltcuptriumph. In der nicht-olympischen Disziplin lag der ehemalige Junioren-Weltmeister, der seit 2018 bei den Männern fährt, am Ende 58 Tausendstel Sekunden vor Kevin Fischnaller (Italien). Loch wurde Fünfter. In dieser Saison war Sportsoldat Langenhan schon einmal auf das Weltcup-Podest gefahren. Beim verrückten Startnummern-Rennen in Altenberg raste er im Schatten von Loch auf weichem Eis von Rang 16 noch auf Rang zwei.

Loch steuerte mit dem fünften Einzelsieg kurz vor Weihnachten auf seinen siebten Triumph im Gesamtklassement des Weltcups zu. Der 31-Jährige fährt in einer anderen Liga. Das ordnete der Rekordweltmeister schließlich auch passend ein. „Es freut mich riesig. Ein perfekter Schlitten, und am Start klappt es auch richtig gut – im Moment passt einfach alles zusammen“, schwärmte Loch am ARD-Mikrofon. „Ich will jetzt so weitermachen. Wir haben heute alles richtig gemacht.“

Sein Sieg vor dem Österreicher Nico Gleirscher und Dominik Fischnaller (Italien) rundete das nächste perfekte Rennwochenende aus deutscher Sicht ab. Die in Oberhof trainierende Julia Taubitz hatte bereits am Samstag vor Natalie Geisenberger (Berchtesgaden) im Einer der Frauen triumphiert.

Bei den Doppelsitzern setzten sich die Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt bei ihrem ersten Saisonsieg, ihrem 45. Weltcup-Erfolg insgesamt, vor den Thüringer Weltmeistern Toni Eggert und Sascha Benecken durch. Hannes Orlamünder/Paul Gubitz, die ihre erste Weltcup-Saison bestreiten, belegten Rang neun. Eggert/Benecken revanchierten sich dann mit dem Triumph im Sprint vor den Weltcupführenden Steu/Koller aus Österreich und Wendl/Arlt.

Das spannendste Rennen war das der Männer, in dem Loch sich auf der WM-Bahn von 2019, wo er sich vor knapp zwei Jahren zum WM-Rekordchampion aufgeschwungen hatte, vom Silberrang noch auf Platz eins vorarbeitete. Loch hatte bereits die vorherigen vier Weltcup-Rennen allesamt gewonnen, nachdem er zuvor 22 Monate lang auf einen Erfolg hatte warten müssen.

Die weiteren Deutschen verfehlten hingegen das Podest teils deutlich. Der Olympia-Dritte Johannes Ludwig fuhr auf der zunehmend wässriger, aber nicht langsamer werdenden Bahn im Sauerland zu Platz sechs. Langenhan (11.), Chris Eißler (Zwickau/17.) und der Moritz Bollmann (Sonneberg/24.) kamen nicht unter die ersten zehn.

Am Samstagvormittag hatte Geisenberger nur hauchdünn den ersten Sieg seit der Geburt ihres Sohnes verfehlt. Die Rekordweltmeisterin wurde nach ihrer Bestzeit im ersten Lauf noch von Gesamtweltcupsiegerin Taubitz abgefangen, damit belegte Geisenberger in jedem Saisonrennen den zweiten Platz.

Ilmenaus Dajana Eitberger, die wie Geisenberger nach einer Baby-Pause ihre Comeback-Saison gibt, musste sich eine Woche nach ihrem Sieg in Oberhof nach verpatzter Fahrt im ersten Durchgang mit dem 13. Platz begnügen. Anna Berreiter wurde Neunte. Im Sprint am Sonntag siegte Taubitz erneut vor Geisenberger, und Eitberger.