Erfurt. Die freudige Nachricht über den Gewinn des Titels „Thüringer Mannschaft des Jahres“ erreichte Mariama Jamanka auf der Fahrt nach Altenberg im Auto.

Dort war am Freitag die Ankunft der deutschen Bobs aus Lake Placid avisiert. Und Deutschlands Vorzeige-Pilotin wollte es sich nicht nehmen lassen, beim Ausladen selbst mit anzupacken. Nach getaner Arbeit ging es zu ihrer Mutter nach Berlin in die kurze Weihnachtspause.

Im Gepäck hatte Jamanka nicht nur Geschenke, sondern auch den Ehrentitel „Thüringer Mannschaft des Jahres“. Bei der diesjährigen Sportlerwahl ging die 29-Jährige gemeinsam mit Anschieberin Annika Drazek erneut als Siegerin hervor – und zeigte sich verblüfft: „Ich bin echt überrascht. Ich dachte, Eggert/Benecken machen diesmal das Rennen“, sagt Jamanka und fand den Ausgang deshalb „umso cooler“.

Fast 31 Prozent der Stimmen gingen an die Welt-, Europa- sowie Gesamtweltcup-Siegerinnen. Deutlich dahinter kamen die Doppel-Weltmeister und Gesamtweltcupsieger im Rennrodeln, Toni Eggert und Sascha Benecken, ein. Dritter wurden die Rollstuhl-Basketballer der Thuringia Bulls als Triple-Champion.

Endergebnis Frauen

  1. Juliane Seyfarth (Skispringen) 33,2 Prozent
  2. Lisa Klein (Radsport) 18,0
  3. Dajana Eitberger (Rennrodeln) 11,7
  4. Victoria Carl (Skilanglauf) 11,3
  5. Tatjana Hüfner (Rennrodeln) 10,8
  6. Sophie Griebel (Skeleton) 7,5
  7. Sabine Berg (Speedskating) 4,3
  8. Michelle Kroppen (Bogenschießen) 3,1

Ähnlich klar endete auch die Abstimmung bei den Frauen und Männern. Skispringerin Juliane Seyfarth kam als Team- und Mixed-Weltmeisterin auf 33 Prozent und verwies Lisa Klein (Vizeweltmeisterin im Radsport) und Rodlerin Dajana Eitberger auf die Plätze. Biathlet Erik Lesser verbuchte ebenfalls rund 33 Prozent und vergoldete damit sein Staffelsilber bei der WM. Zweiter wurde der gerade erst gekürte jüngste Motocross-Freestyle-Weltmeister aller Zeiten, Luc Ackermann aus Niederdorla. Auf Rang drei landete Turner Nils Dunkel, deutscher Mannschaftsmeister mit Straubenhardt.

Endergebnis Männer

  1. Erik Lesser (Biathlon) 33,3 Prozent
  2. Luc Ackermann (Freestyle-Motocross) 17,6
  3. Nils Dunkel (Turnen) 14,9
  4. Johannes Ludwig (Rennrodeln) 14,3
  5. Patrick Beckert (Eisschnelllauf) 12,5
  6. Christopher Grotheer (Skeleton) 4,9
  7. Alexander Rödiger (Bobsport) 1,3
  8. Paul Krenz (Bobsport) 1,2

Bei der erstmals durchgeführten Wahl der Behindertsportler setzten sich die Thuringia Bulls mit mehr als 36 Prozent der Stimmen durch. Für Manager Lutz Leßmann ein tolles vorweihnachtliches Präsent: „Es ist schön zu sehen, wie unsere Anerkennung weiter wächst.“ Nun fiebert er dem 25. April 2020 entgegen – aus doppeltem Grund: Vor der feierlichen Ehrung beim abendlichen „Ball des Sports“ in der Messehalle Erfurt ist das Finalrückspiel um die deutsche Meisterschaft anberaumt. Und der Titel ist eines der großen Ziele der Rollstuhl-Basketballer.

Endergebnis Mannschaft

  1. Team Jamanka (Bobsport) 30,9 Prozent
  2. Eggert/Benecken (Rennrodeln) 19,3
  3. RSB Thuringia Bulls (Rollstuhl-Basketball) 18,8
  4. Thüringer HC (Handball) 11,3
  5. SV Pöllwitz (Kegeln) 6,9
  6. Post SV Mühlhausen (Tischtennis) 4,3
  7. ThSV Eisenach (Handball) 4,2
  8. Maxx-Solar-Lindig (Radsport) 2,3

Zweite bei der Abstimmung wurde Heike Naujoks, die als Radsportlerin an den Special-Olympics-Weltspielen in Abu Dhabi teilgenommen hat und Erste wurde. Rang drei belegte Rollstuhlfechter und U-23-Vizeweltmeister Julius Haupt.

Insgesamt erlebte die Sportlerwahl eine Rekord-Beteiligung: 9725 Fans sowie Vertreter der Sportgremien und Sportjournalisten gaben ihr Votum ab. Im nächsten Jahr soll die 10.000er-Marke fallen.

Ergebnis Behindertensportler

  1. RSB Thuringia Bulls (Rollstuhl-Basketball) 36,3
  2. Heike Naujoks (Radsport) 18,3
  3. Julius Haupt (Rollstuhl-Fechten) 14,3
  4. Mario Oehme (Para-Bogenschießen) 10,8
  5. Hans-Reinhard Hupe (Para-Leichtathletik) 9,6
  6. Sven Baum (Para-Karate) 4,5
  7. Bodo Funcke (Sportschießen) 3,2
  8. Philip Clas (Para-Leichtathletik) 3,0