Königssee. Ein Punkt Vorsprung für die Oberhoferin Jamanka reicht bei der Bob-Selektion. Laura Nolte wird deutsche Meisterin. Silber und Bronze gehen an Thüringer Piloten.

„Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“ sagte Mariama Jamankas Trainer Martin Putze. Der Oberhofer zitterte dabei wie seine Bobpilotin, die nach dem enttäuschenden Platz vier beim letzten Selektions-Rennen am Königsee einen Punkt Vorsprung auf Stephanie Schneider ins Ziel rettete. Die Oberwiesenthalerin war bei den deutschen Meisterschaften Dritte hinter Titelträgerin Laura Nolte (Winterberg) und der Selektions-Gesamtsiegerin Kim Kalicki (Wiesbaden) geworden.

„Ich freue mich erstmal, beim Weltcup dabei zu sein. Ich wusste, dass es bei vier so starken Teams um jeden Punkt gehen würde“, meinte Jamanka, die die „Deutschen“ schon am Start verlor. „Eine Zehntel Rückstand ist auf so einer kurzen Bahn nicht aufzuholen, wenn die anderen auch keine großen Fehler machen“, sagte Coach Putze.

Entscheidung in Altenberg verpasst

Die Olympiasiegerin vom BRC Thüringen hätte den Deckel schon vor Wochenfrist in Altenberg draufmachen müssen. „Dort lagen wir nach drei Läufen knapp in Führung. Doch dann habe ich mich im letzten Lauf leider verfahren“, sagte Jamanka. „Da sich meine zweite Anschieberin Kira Lipperheide verletzt hat, muss Annika seit Wochen alles fahren. Jetzt sammeln wir erstmal wieder Kräfte. Wir werden uns am Start verbessern“, verspricht die 30-Jährige, die jetzt nach Lettland fliegt, wo im lettischen Sigulda in einer Woche der Weltcup startet.

Eine starke Vorstellung bei den Männern lieferten zwei Thüringer Zweier ab. Hinter dem überlegenen Christoph Hafer (Bad Feilnbach) holten die Erfurter Hans-Peter Hannighofer/Marcel Kornhardt sowie der Weimarer Philipp Zielasko mit Routinier Alexander Rödiger (alle BRC Thüringen) Silber und Bronze. Zielasko/Rödiger glänzten sogar mit Startbestzeit und fuhren im zweiten Lauf noch von Platz sechs auf Rang drei nach vorn. Der für den Weltcupplatz favorisierte Richard Oelsner (Oberbärenburg) wurde ohne seinen noch nicht wieder ganz gesunden Thüringer Topanschieber Paul Krenz nur Fünfter, weil er sich beim Start verletzt hatte.

Friedrich halbe Sekunde schneller

„Das war ein wichtiges Zeichen für eine Nominierung unserer Jungs im Europacup“, sagte Coach Putze. Eine runde halbe Sekunde schneller als Meister Hafer war allerdings Weltmeister Francesco Friedrich, der wie der WM-Zweite Johannes Lochner im Trainingsanzug viermal als Spurbob am Königsee startete.

Freitagmorgen fällt die Entscheidung im Vierer. Dort will der Sonneberger Jonas Jannusch, im Zweier nur Sechster, in den Medaillenkampf eingreifen. „Dabei muss sich das Team am Start aber steigern“, weiß Putze. Live übertragen werden die Rennen bei bsd-tv.de und sportdeutschland.tv ab 9.10 Uhr.