Erfurt. Zahlreiche Platzverweise und Anzeigen sind die Bilanz mehrerer Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen am Samstag in Thüringen.

Wegen Aufrufen zu unangemeldeten Versammlungen gegen Corona-Maßnahmen war die Polizei am Samstag thüringenweit im Einsatz. Schwerpunkte waren Erfurt, Jena und Nordhausen.

Über soziale Medien hatte die sogenannte "Querdenken"-Bewegung bundesweit zu einer Versammlung in Erfurt aufgerufen. Demnach sollten sich die Teilnehmer am Samstagmittag unter dem Motto "Es reicht!" im Bereich des Erfurter Stadtparkes versammeln. "Eine Anmeldung sowie das per Verordnung geforderte Infektionsschutzkonzept liegen nicht vor", hieß es von Seiten der Polizei. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie in Thüringen lesen Sie in unserem Blog

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Zahlreiche Platzverweise und Anzeigen in Erfurt

Beobachter sprachen von einer sichtbar erhöhten Polizeipräsenz in der Innenstadt Erfurts am Samstag. Ab etwa 11 Uhr kontrollierten die Beamten Einzelpersonen und Gruppen, die laut Polizei überwiegend dem rechten Spektrum sowie den Querdenkern zugeordnet wurden.

Die Polizei erteilte insgesamt 129 Platzverweise. Zudem wurden vier Anzeigen wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, fünf wegen der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes sowie 31 Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz aufgenommen. Versuche, sich andernorts im Stadtgebiet zu versammeln, unterbanden die Beamten.

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Corona-Protest und Gegendemo in Jena

In Jena hatte die Bewegung "Bürger für Thüringen" einen Stand, wo man gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierte und der auch angemeldet war. Immer wieder kamen Menschen in größeren Gruppen zusammen, ohne Mund- und Nasenschutz und ohne den Mindestabstand einzuhalten. Die Polizei sprach von 50 bis 100 Teilnehmern.

Die Beamten verhinderten, dass sich weitere Sympathisanten der Kundgebung anschließen konnten. Ein beabsichtigter Aufzug wurde von der Versammlungsbehörde als Ersatzveranstaltung einer zuvor nicht offiziell angemeldeten Versammlung eingestuft und aufgelöst.

Zu einer Gegendemo hatten sich Teilnehmer des Bündnisses "Solidarität statt Querdenken" versammelt. Es kam laut Polizei zu verbalen Auseinandersetzungen mit Personen der Querdenkerszene und in diesem Zusammenhang zu einer Widerstandshandlung. Darüber hinaus wurde ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz angezeigt.

Corona-Protest und Gegendemo in Jena

Mit einem Großaufgebot war die Polizei am Samstag in Jena präsent.
Mit einem Großaufgebot war die Polizei am Samstag in Jena präsent.
Es ging nicht allein um eine Kundgebung, die die Bürger für Thüringen vor dem Phyletischen Musuem angemeldet hatten, und einer Gegendemonstration des Bündnisses
Es ging nicht allein um eine Kundgebung, die die Bürger für Thüringen vor dem Phyletischen Musuem angemeldet hatten, und einer Gegendemonstration des Bündnisses "Solidarität statt Querdenken".
Man befürchtete auch, dass sich das Demonstrationsgeschehen von Erfurt nach Jena verlagern könnte.
Man befürchtete auch, dass sich das Demonstrationsgeschehen von Erfurt nach Jena verlagern könnte.
Über soziale Medien war dort zu einer Versammlung aufgerufen worden.
Über soziale Medien war dort zu einer Versammlung aufgerufen worden.
Von über 25.000 Mitgliedern der Telegram-Gruppe von
Von über 25.000 Mitgliedern der Telegram-Gruppe von "machteuchbereit" kamen nur wenige in die Landeshauptstadt.
Eine Anmeldung sowie das per Verordnung geforderte Infektionsschutzkonzept lagen nicht vor.
Eine Anmeldung sowie das per Verordnung geforderte Infektionsschutzkonzept lagen nicht vor.
Bis auf verbale Scharmützel blieb es in Jena friedlich.
Bis auf verbale Scharmützel blieb es in Jena friedlich.
Die Polizei achtete darauf, dass keine unangemeldete Ersatzveranstaltung stattfand.
Die Polizei achtete darauf, dass keine unangemeldete Ersatzveranstaltung stattfand.
Immer wieder kamen Menschen in größeren Gruppen zusammen, ohne Mund- und Nasenschutz und ohne den Mindestabstand einzuhalten.
Immer wieder kamen Menschen in größeren Gruppen zusammen, ohne Mund- und Nasenschutz und ohne den Mindestabstand einzuhalten.
Um den eigentlichen Informationsstand der Bürger für Thüringen bildeten die Einsatzfahrzeuge der Polizei eine Wagenburg.
Um den eigentlichen Informationsstand der Bürger für Thüringen bildeten die Einsatzfahrzeuge der Polizei eine Wagenburg.
Die Teilnehmer der Gegendemo hielten sich an die Mindestabstände und trugen Masken.
Die Teilnehmer der Gegendemo hielten sich an die Mindestabstände und trugen Masken.
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
Corona-Protest und Gegendemo in Jena
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Einer größeren Gruppe von Menschen, die sich nicht an das Masken- und Abstandsgebot hielt, wurde durch die Polizei ein Platzverweis erteilt, dem die Beteiligten auch nachkahmen.

Laut Polizei gebe es keine Hinweise, dass Demonstranten, die Vorher in Erfurt gestoppt wurden, dann weiter nach Jena gefahren seien.

Mini-Demo in Gotha

In Gotha am Buttermarkt versammelten sich laut Polizei sieben Personen ohne Anmeldung. Nachdem die Polizei Präsenz zeigte, löste sich die Ansammlung auf.

Mehrere Dutzend Teilnehmer in Nordhausen

Protest gegen Corona-Maßnahmen in Nordhausen.
Protest gegen Corona-Maßnahmen in Nordhausen. © Hans-Peter Blum

Auch in Nordhausen versammelten sich mehrere Dutzend Demonstranten, um gegen die Corona-Politik zu protestieren. Die Teilnehmer sammelten sich auf dem August-Bebel-Platz und zogen vorn dort aus durch die Innenstadt. Dabei wurde ein Journalist aus den Reihen der Demonstrierenden beleidigt und bedroht.

Corona-Spaziergang in Nordhausen: Polizei leitet 30 Verfahren ein

Nach Auflagenverstößen wurde die Versammlung durch die Versammlungsbehörde beendet. Dennoch zogen einzelne Personengruppen laut Polizei weiter durch die Stadt. Die Beamten stellten die Identität der Teilnehmer fest, dabei kam es laut Polizei vereinzelt zu Widerstandshandlungen. Bislang wurden gegen 30 Personen Verfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und das Infektionsschutzgesetz eingeleitet. Die Maßnahmen dauerten am Abend noch an.

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Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) lobte am Abend auf Twitter das konsequente Durchgreifen der Polizei. "Querdenken radikalisiert sich zunehmend und sucht gezielt Kontakt zu Rechtsextremen", so Maier. "Beobachtung durch VS reicht aber nicht aus. Wehrhafte Demokratie heißt auch, dass verbotene Versammlungen verhindert werden. So wie heute in Erfurt. Gut gemacht, Polizei Thüringen."

Starke Polizeipräsenz in Erfurt und Jena: Corona-Proteste und Gegendemos

Petition: 40.000 wollen Maskenpflicht an Schulen abschaffen

Schulöffnungen gleichen Lotterie-Spiel

Diskussion um siebte Biontech-Impfdosis in Thüringen