Erfurt. Wer hungrig ist, aber wenig Geld hat, bekommt dort eine warme Mahlzeit und mehr: Zur Eröffnung des „Restaurants des Herzens“ gab es Lob vom Ministerpräsidenten. Für Ramelow erfüllt die Einrichtung eine wichtige soziale Rolle.

Zur Eröffnung des „Restaurants des Herzens“ für Bedürftige hat Ministerpräsident Bodo Ramelow die Einrichtung als bedeutenden Teil für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gelobt. Das Restaurant sei ein wichtiger Baustein in der Kette des Miteinanders, sagte der Linken-Politiker am Freitag in Erfurt. Die Aktion zeige: „Alle Menschen sind gleich viel wert, alle Menschen sind gleich wichtig.“

Die Einrichtung der Evangelischen Stadtmission öffnet traditionell zum Nikolaustag und bietet Bedürftigen unter anderem ein warmes Mittagsessen. Die Verantwortlichen gehen in diesem Jahr von täglich etwa 150 Besuchern aus – vergleichbar mit den Zahlen der vergangenen Jahre. Geöffnet bleibt das Restaurant bis zum 31. Januar 2020.

Alleinerziehende, Rentner oder Langzeitarbeitslose seien unter den Gästen, hieß es. Finanziert wird das Restaurant über Geld- und Lebensmittelspenden. Zudem engagieren sich täglich etwa 15 Ehrenamtliche in der Küche und bei der Essensausgabe.

Nicht nur in Erfurt machen Wohlfahrtsverbände in Thüringen ähnliche Angebote. Kritiker sehen solche Aktionen allerdings auch als Armutszeugnis für ein reiches Land wie Deutschland. „Aber Angebote wie das „Restaurant des Herzens“ werden definitiv gebraucht“, sagte Frieder Weigmann, Pressesprecher der Diakonie Mitteldeutschland.

Er verwies etwa auf einkommensschwache Alleinerziehende oder Menschen, die aus sozialen oder gesundheitlichen Gründe nicht arbeiten gehen könnten. Diese freuten sich, wenn sie von ihrem häufig ohnehin kleinen Haushaltsgeld durch solche Aktionen etwas einsparen könnten. Weigmann betonte, dass trotz der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, Menschen Hilfe bräuchten. „Eine Gesellschaft muss das können, auch diese Menschen mitzunehmen.“

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