Stotternheim. Wie am späten Mittwochabend bekannt wurde, will der US-amerikanische Onlineversandhändler Amazon ein Logistikzentrum in Erfurt eröffnen. Stadt verkauft Fläche für gigantischen Parkplatz.

Der Online-Händler Amazon plant im Internationalen Logistikzentrum (ILZ) Stotternheim ein „Verteilzentrum für die letzte Meile“. Das Unternehmen dementierte die Information nicht, will aber nähere Details erst später bekannt geben.

Nach unseren Informationen soll bereits am 1. Oktober Betriebsstart sein. Rund 250 Arbeitsplätze sind geplant. Die Mitarbeiter sollen vor allem in der Nachtschicht Pakete sortieren, ausliefern und nicht angenommene Pakete zurücknehmen.

Die Pakete werden von Lkw angeliefert und dann durch Amazons Partner, also durch Paketdienste, mit Kleintransportern weiter verteilt. Neben dem Verteilzentrum ist daher ein gigantischer Parkplatz für 70 Lkw und über 630 Transporter geplant.

Die für den Parkplatz nötige Fläche will die Stadt an den Investor veräußern, der für Amazon baut. In der Nacht zu Donnerstag hat der Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung den Flächenverkauf bereits genehmigt.

Das Verteilzentrum soll offenbar den mitteldeutschen Raum abdecken. Es ist deutlich kleiner als Amazons Logistikzentren, die etwa von Bad Hersfeld bekannt sind. Ähnliche Verteilzentren stehen zum Beispiel bei München, Mannheim, Berlin, Frankfurt oder gleich mehrfach in Nordrhein-Westfalen.

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) begrüßt die Pläne von Amazon. „Die Ansiedlung zeigt: Die Logistik bleibt eine Wachstumsbranche. Davon kann Thüringen mit seiner zentralen Lage und hervorragenden Verkehrsanbindung auch weiterhin profitieren“, sagte Tiefensee.

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