Arnstadt. Zum 10. Wirtschaftsfrühling Arnstadt präsentieren sich mehr als 70 Aussteller und werben um künftige Mitarbeiter.

Das Werk des chinesischen Batteriezellen- Herstellers CATL am Erfurter Kreuz muss erst noch gebaut werden, Informationen über Fachkräfte, die dort künftig benötigt werden, sind schon zu haben: Der Großinvestor wird beim 10. Wirtschaftsfrühling Arnstadt vertreten sein.

Dass dies so frühzeitig geschieht, kann man symptomatisch für die Situation auf dem Arbeitsmarkt und für die Entwicklung dieser Berufsmesse nennen: Als sie 2009 startete, waren es die Arbeitnehmer, die Unternehmen von sich überzeugen mussten. Inzwischen ist es umgekehrt und Unternehmen sind gut beraten, sich frühzeitig um Fachkräfte zu kümmern.

Die Berufsmesse wird als Forum dafür inzwischen so gut angenommen, dass Jörg Neumann, Abteilungsleiter Wirtschaftsförderung in der Stadtverwaltung, vom Wirtschaftsfrühling als Marke spricht.

Im Dreiklang mit dem Jobcenter Ilm-Kreis und der Bundesagentur für Arbeit organisiert die Stadt das Event am Samstag nach Ostern. Mehr als 70 Aussteller präsentieren ihre Job-und Ausbildungsangebote – fast doppelt so viele wie im Vergleich zur Erstauflage vor zehn Jahren. Es gebe Aussteller, die inzwischen seit Jahren ihr Personal auch auf dieser Messe rekrutieren, erklärt Beatrice Ströhl, Vorsitzende der Geschäftsleitung bei der Bundesagentur für Arbeit Erfurt.

Gesundheit und Pflege, Maschinenbau, Logistik, Lebensmittelproduktion, Handwerk: Das Branchenspektrum ist breit. Die Aussteller kommen mit mehr als 600 Arbeitsstellen und über 250 Ausbildungsplätzen. Die Technische Universität Ilmenau ist mit ihren Qualifizierungs- und Studienmöglichkeiten vertreten, die Bundespolizei wirbt erstmalig um künftige Kollegen. Die Messe will aber mehr sein als Plattform für Angebote. Mitarbeiter von Jobcenter und Arbeitsagentur werden gesprächsbereit vor Ort sein, nicht nur für Berufsanfänger sondern erklärterweise auch für Menschen, die sich beruflich neu orientieren wollen, oder Pendler, die einen Job in der Heimat suchen.

Die Beratung will außerdem eine Gruppe von Arbeitssuchenden stärker in den Fokus nehmen, die vom wirtschaftlichen Aufwärtstrend bislang kaum profitierten: Menschen mit schwerer Behinderung. Beatrice Ströhl spricht von großem Bedarf an Aufklärung und Vermittlung. Eine Messe kann das Problem sicher nicht lösen, aber ein Türöffner für Ratsuchende ist auch schon viel wert.

Für Besucher, die schon mit sehr konkreten Absichten in die Stadthalle kommen, hat die Chefin der Arnstädter Arbeitsagentur Martina Lang folgenden Rat: Bringen Sie die Bewerbungsmappe gleich mit.

Wer noch keine hat, kann einen besonderen Service nutzen. Erstmals wird es ein Coachingcenter für Bewerbungen geben, eine Typberatung eingeschlossen.

Vorträge informieren auch in diesem Jahr unter anderem über Pflegeberufe und Handwerk. Und auch wie im Vorjahr wird ein kostenloser Bus-Shuttle vom Wollmarkt zur Stadthalle pendeln.

Die Messe findet am 27. April, 10 bis 14 Uhr in der Stadthalle Arnstadt statt. Mehr Infos: www.arnstadt.de oder www.arbeitsagentur.de