Bad Langensalza. Das Bad Langensalzaer Versorgungsunternehmen tritt dem landesweiten Abkommen bei. Energieberatung und Öko-Strom sind im Angebot.

Dass die Stadtwerke Strom, Gas und Wärme verkaufen wollen, ist bekannt. „Aber dass wir Beratung anbieten, um Energie zu sparen, denken viele nicht“, weiß Geschäftsführerin Constanze Reppin. Auch in vielen anderen Bereichen sieht sich die städtische Tochterfirma der Nachhaltigkeit verpflichtet, also dem schonenden Umgang mit Ressourcen und dem Schutz der Umwelt.

Mit der neuen Mitgliedschaft im Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen (NAT) haben die Stadtwerke (SWL) es nun auch schriftlich. Constanze Reppin und der Leiter des Kundenservices, Enrico Weber, nahmen von Umwelt-Staatssekretär Olaf Möller die entsprechende Urkunde entgegen. Das NAT ist ein freiwilliges Bündnis von Wirtschaft und Politik. Es wurde 2004 gegründet und hat inzwischen 640 Partner.

Wer mitmachen möchte, muss in einem Vertrag handfeste Kriterien erfüllen und auch Ziele benennen. Das reicht von der Mülltrennung im Betrieb bis hin zu größeren Investitionen wie etwas dem Einbau einer effizienteren Fernwärme-Pumpe in einem der Blockheizkraftwerke, die die Stadtwerke betreiben, sagt Enrico Weber.

Für ihre Kunden bieten die Stadtwerke kostenlose Energieberatung an, ebenfalls die Ausleihe von Messgeräten, mit denen man Stromfresser ausfindig machen kann. Auch Infrarot-Untersuchungen zu Wärmeverlusten am Haus und die Ausstellung von Energieausweisen gehören zum Angebot der SWL. Wer sein Haus für mehr Umweltfreundlichkeit rüsten will, kann sich hier auch über Förderprogramme beraten lassen.

Nachwuchs-Ausbildung ist ebenfalls ein Thema

Die SWL betreiben auch eigene Solaranlagen und „drei hocheffiziente Blockheizkraftwerke“ (Weber). Der Bau eines weiteren für das Wohngebiet Süd werde zurzeit geprüft. Sie bieten auf Kundenwunsch auch Öko-Strom an. „Auch die Ausbildung ist ein Nachhaltigkeitsthema“, sagt die Geschäftsführerin. Bei den Stadtwerken und ihrer Netz-Tochter sind sieben derzeit Azubis angestellt – bei rund 50 Beschäftigten.

Elektromobilität sei ein weitere großes Feld: Vier Stromtankstellen betreiben die SWL in der Stadt bereits. Einen fünfte ist auf dem Firmenparkplatz von TMP auf Kosten der Firma geplant. Die Stadtwerke übernehmen als Dienstleister die Abrechnung. Der eigene Fuhrpark soll nach und nach auf E-Fahrzeuge umgestellt werden.

„Wir wollen mit dem Beitritt zum Nachhaltigkeitsabkommen auch zeigen, dass wir an Umweltthemen aktiv dran sind“, sagen Reppin und Weber. Das werde in der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen.