Wartburgregion. Busunternehmen haben Kritik analysiert, hohen Aufklärungsbedarf erkannt und werden stellenweise Veränderungen im Fahrplan vornehmen.

Die erste Woche nach dem Inkrafttreten des Bus-Sommerfahrplanes in der Region war turbulent, für Busfahrer, für Fahrgäste, für die von der Kritikflut geplagten Service-Mitarbeiterinnen des Verkehrsunternehmens Wartburgmobil (VUM) und auch für die neun privaten in den Nahverkehr integrierten Busunternehmen.

Die erste Aufregung hat sich aus Sicht von VUW-Geschäftsführer Horst Schauerte gelegt. Die Busse rollten, Schüler wurden transportiert, wenn sie denn eingestiegen sind. Die VUW hat Erkenntnisse aus den Beschwerden gewonnen. „Der Aufklärungsbedarf war und ist extrem hoch“, sagt der VUW-Chef. Dass die Einführung eines Fahrplanes unter der Maßgabe eines neuen Nahverkehrsplanes mit Reibungen und Problemen einhergehe, war zu erwarten. Busfahrer müssten sich ebenso an die neuen Zeiten und Vorgaben (etwa auf Umsteigebusse warten) gewöhnen wie Fahrgäste an neue Busabfahrtszeiten und manche neue Linienbezeichnung. Die wirklich gravierenden Kritiken habe man analysiert und ist zum Ergebnis gekommen, dass es hier und da tatsächlich Handlungsbedarf gibt. Vom noch nicht vorhandenen gedruckten Fahrplan mal ganz abgesehen (wir berichteten).

Im Schülertransport gibt es Verbesserungspotenzial, was auch die Kritiken der Schulen zeigten. Da werde man an einigen Stellen bis zum Schuljahresbeginn nachjustieren. Dass man eventuell zu viele Busse über Glasbach und zu wenige über die Hohe Sonne und den Moorgrund schicke, sei ebenfalls erkannt. „Dieses Thema machen wir wohl noch einmal auf“, sagt Horst Schauerte. Die Route Eisenach – Ruhla – Tabarz mit Umstieg am Glasbach in den Bus aus Bad Liebenstein (Linien 140/142) habe man ebenfalls im Blick.

Dass es für die Fahrgäste aus Richtung Berka/Werra gen Eisenach unangenehm ist, 20 Minuten in Gerstungen zu verweilen, weil der Bus auf die Bahn wartet, räumte Schauerte ebenfalls ein. Da müsste man eben einige Zugverbindungen wegfallen lassen, zeigte sich der VUW-Chef kompromissbreit gegenüber dem dort fahrenden privaten Anbieter.

Den Wunsch nach mehr Fahrten nach 20 Uhr hat die VUW registriert. Jedoch gibt Schauerte zu bedenken, dass spätere Busse Mehrkosten von schätzungsweise 300.000 Euro im Jahr bedeuteten, denn die Busfahrer warten nicht für umsonst.