Erfurt. Im Thüringer Einzelhandel gehen die Warnstreiks weiter. Nachdem bereits am Donnerstag die Arbeit vorübergehend niedergelegt wurde, sind die nächsten Streiks bereits geplant.

Beschäftigte im Thüringer Einzelhandel haben am Donnerstag vorübergehend ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Verdi setzte damit knapp zwei Wochen vor der vierten Verhandlungsrunde im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre Warnstreiks fort. Zu einer Kundgebung in Erfurt seien rund 100 Menschen aus Erfurt und Gera erschienen, teilte Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago mit.

„Die Streikbereitschaft ist ungebrochen“, sagte Lauenroth-Mago. Zum Warnstreik aufgerufen waren Beschäftigte von Möbelhäusern, Modeläden und Supermärkten. Sie sollen bis Samstag ihre Arbeit niederlegen. „Wir werden die Streiks ausdehnen und fortsetzen.“ Dabei würden immer wieder unterschiedliche Orte bestreikt, so dass sich die Arbeitgeber nicht darauf einstellen könnten.

Am 13. September beginnt in Leipzig die vierte Verhandlungsrunde für die 280 000 Beschäftigten im Einzelhandel in den drei Bundesländern. Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Zudem verlangt die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Der neue Tarifvertrag soll eine verkürzte Laufzeit von zehn Monaten haben, um eine Angleichung an die anderen Bundesländer zu vollziehen.

Die Arbeitgeber bieten einen Dreijahresabschluss und für das erste Jahr nach zwei Nullmonaten 2 Prozent, für das zweite Jahr 1,4 Prozent und für das dritte Jahr 2 Prozent. Für Unternehmen, die von der Pandemie besonders betroffen waren, sollen die Erhöhungen je zehn Monate beziehungsweise sechs Monate später gezahlt werden. Dies lehnt die Gewerkschaft ab und sieht dies als größten Konfliktpunkt.

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