Erfurt. Die Mieten in den größten Thüringer Städten sind nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in den vergangenen sechs Jahren um etwa ein Fünftel gestiegen.

Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes sind die Mieten in Städten Thüringens in den vergangenen Jahren um etwa ein Fünftel gestiegen. Der DGB Hessen-Thüringen schloss sich am Freitag der Forderung nach einem sechsjährigen Mietenstopp an. Sie soll auch bei einem bundesweiten Aktionstag an diesem Samstag erhoben werden. Dabei gehe es auch um die soziale Abfederung der Folgen der Energiekrise und der Inflation.

"Viele Menschen stehen mit dem Rücken zur Wand."

Der DGB-Bezirksvorsitzende Michael Rudolph erklärte, "viele Menschen stehen mit dem Rücken zur Wand. Sie wissen nicht mehr, wie sie ihre Mieten und Nebenkosten bezahlen sollen." Ein sechsjähriger Mietenstopp müsste genutzt werden, um mehr bezahlbarem öffentlichem Wohnraum zu schaffen. "Bereits vor der Energiekrise wurden in Thüringen bezahlbare Mietwohnungen mehr und mehr zur Mangelware", äußerte Rudolph.

Laut DGB sind die Mieten in Erfurt in den vergangenen sechs Jahren um 17,6 Prozent und in Jena um 22,6 Prozent gestiegen. Der Quadratmeterpreis habe Anfang 2022 in Erfurt bei Wohnungsangeboten bei im Schnitt 8,00 Euro und in Jena bei durchschnittlich 9,99 Euro gelegen. "Steigende Mieten sind kein Krisenphänomen", so der Gewerkschafter.

Zahl der Sozialwohnungen ist zurückgegangen

In Thüringen gab es laut DGB 2021 rund 13.500 Sozialwohnungen. Ihre Zahl sei in den vergangenen Jahren zurückgegangen - allein seit 2020 um 600. Der DGB Hessen-Thüringen forderte die Landesregierung auf, die öffentliche Wohnraumförderung aufzustocken und ihre Konditionen zu verbessern.

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