Erfurt. Seit Montag dürfen in vielen an Thüringen grenzende Bundesländer die Baumärkte öffnen. Die Betreiber hiesiger Baumärkte befürchten Einkaufstourismus in die Nachbarländer.

Betreiber von Baumärkten in Thüringen haben mit Blick auf Öffnungen in Nachbarbundesländern gefordert, auch im Freistaat Kunden wieder die Türen öffnen zu dürfen. „Wollen wir wirklich, dass die Thüringerinnen und Thüringer ab heute Ausflugsfahrten zu unseren Nachbarn unternehmen, um ihren Bedarf an Baustoffen und Baumarktartikeln zu decken?“, fragte Raphael Brönner, Geschäftsführer eines Baustoff-Centers in Arnstadt in einer Mitteilung von Montag.

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Rund zehn weitere Thüringer Baumarktbetreiber kritisieren darin wie er die Pläne der Landesregierung, ab 15. März lediglich Termin-Shopping mit Anmeldung in Baumärkten zuzulassen.

„Die Gartencenter dürfen wieder öffnen. Aber wenn der Kunde im gleichen Markt eine Schraube kaufen will, dann setzt ein hoch bürokratischer Akt ein“, so Brönner. Das verstehe niemand.

Ähnliche Kritik hatte am Wochenende bereits die Thüringer CDU-Fraktion geäußert. Einkaufstourismus in die Nachbarländer sollte verhindert werden, indem die hiesigen Baumärkte ebenfalls komplett öffnen dürften. Seit Montag dürfen in vielen an Thüringen grenzende Bundesländer die Bürger wieder Holz, Rohre und andere Bau- und Heimwerkartikel in den Fachmärkten kaufen.

Thüringen ist mit deutlichem Abstand seit längerer Zeit das am stärksten von der Pandemie betroffene Bundesland. Am Montag betrug die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tagen 135 und war damit über die vergangenen Tage weiter gestiegen.