Zahntechniker benötigen naturwissenschaftliche Kenntnisse und gestalterische Fähigkeiten.

Der Zahn der Zeit nagt am menschlichen Gebiss. Doch auf gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln muss niemand verzichten. Denn Zahntechniker fertigen einen individuellen Ersatz für fehlende oder kranke Zähne der Patienten.

So gehts.
So gehts. © mgt

Zahntechniker arbeiten eng mit den Zahnärzten zusammen. Sie geben die prothetischen Arbeiten an sie weiter. Damit die nötigen Arbeitsgrundlagen vorhanden sind, bekommt der Zahntechniker oder die Zahntechnikerin Abdrücke von Zähnen oder dem Kiefer des Patienten sowie fachsprachliche Beschreibungen des jeweiligen Auftrags. Hierbei kann es sich um kleinere Arbeiten, wie zum Beispiel Kronen oder Zahnbrücken, oder auch um ein komplettes künstliches Gebiss handeln.

Die Anfertigung von Zahnersatz bedarf zahlreicher Arbeitsgänge und fordert sowohl naturwissenschaftliche Kenntnisse als auch gestalterische Fähigkeiten. Außerdem eignet man sich in der Ausbildung Wissen über die Verarbeitung von Gold, Keramik, Kunststoffen, Dentallegierungen und weiteren Materialien an.

Als Zahntechniker oder Zahntechnikerin braucht man darüber hinaus den Willen zur Präzision, viel Geduld und Ausdauer, manuelle Geschicklichkeit, ein hohes Verantwortungsbewusstsein und auch technisches Interesse. In diesem Beruf ist ein breites technisches und medizin-technisches Wissen gefragt sowie die Bereitschaft, sich immer wieder mit neuen Technologien und Arbeitsmethoden auseinanderzusetzen.

Mein Weg ins Handwerk – Zahntechnikerin Miriam Benger (30)

Was hat Sie motiviert, Zahntechnikerin zu werden?

Es macht mir Spaß, Dinge im Detail zu bearbeiten. Und am Ende des Tages zu sehen, was man mit den eigenen Händen geschaffen hat. Aufmerksam auf die Zahntechnik bin durch eine Fernsehsendung geworden. Dort hatten sich mehrere Azubis um eine Lehrstelle in der Zahntechnik beworben. Ich dachte, dieser Bereich könnte etwas für mich sein!

Miriam Benger.
Miriam Benger. © Handwerkskammer Erfurt

Was gefällt Ihnen besonders am Handwerk der Zahntechnikerin?

In meinem Beruf verarbeite ich digitale Daten für die Herstellung durchsichtiger Zahnschienen zur Frontzahnkorrektur. Neben dem Digitalisieren von Gipsmodellen erstelle ich im 3D-Druckverfahren Arbeitsmodelle, auf denen die Schienen in Handarbeit hergestellt werden. Dabei ist jeder Fall individuell und motiviert mich täglich neu, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. In die technisch gestützten Arbeitsabläufe kann ich mein Know-how der klassischen Zahntechnik einfließen lassen.

Was möchten Sie jungen Leuten mit auf den Weg geben, die sich für dieses Gewerk interessieren?

Ich möchte jungen Menschen zeigen, dass klassisches Handwerk und die Digitalisierung schon heute erfolgreich Hand in Hand gehen!

So werde ich Zahntechniker/-in

Ausbildungsablauf

  • Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre.
  • Zwischenprüfung: Während der Berufsausbildung ist eine Zwischenprüfung erforderlich. Sie soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.
  • Abschlussprüfung: Die Ausbildung schließt mit einer Gesellenprüfung ab.

Ausbildungsinhalte

  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Lesen und Anwenden von technischen Unterlagen,
  • Einsetzen und Handhaben von Arbeitsgeräten
  • Beurteilen und Einsetzen von Werk- und Hilfsstoffen
  • Qualitätsmanagement
  • Erstellen zahntechnischer Planungen
  • Erstellen von Arbeitsunterlagen nach Abformungen
  • Anfertigen von Bissregistrierhilfen, Umsetzen in Kieferbewegungssimulatoren
  • Herstellen von partiellem Zahnersatz
  • Einarbeiten konfektionierter Verbindungselementen, Herstellen von individuellen Verbindungselementen
  • Herstellen von totalem Zahnersatz
  • Herstellen von kieferorthopädischen Geräten
  • Herstellen von festsitzendem Zahnersatz
  • Verarbeiten von zahnfarbenen Werkstoffen
  • Herstellen von therapeutischen Geräten