Waltershausen. Bürgermeister sagen Geschäftsführung und Team Dank. Samstag ist Kunden-Informationstag

Im Jahr 2009 habe man ganz nah am Abgrund gestanden. Spekulationsgeschäfte mit Strom und andere Fehler, von denen die Gesellschafter nichts wussten, hätten die Energieversorgung Inselsberg GmbH (Evi) in eine Schieflage gebracht, blickt der Waltershäuser Bürgermeister Michael Brychcy (CDU) zurück.

Am Donnerstag ist er gemeinsam mit dem Friedrichrodaer Bürgermeister Thomas Klöppel (parteilos) und dem Bad Tabarzer Bürgermeister David Ortmann (SPD) in einem Besprechungsraum am Hauptsitz des Unternehmens in der Waltershäuser Albrechtstraße zu Gast, um Sandra Fröhlich zu danken.

Sie hatte vor knapp zehn Jahren, im Juni 2009, zunächst „ausgeliehen“ von einem landesweit tätigen Energieversorger, die Geschäftsführung in der schwierigen Zeit übernommen und gemeinsam mit der aus nur 33 Mitarbeitern bestehenden Mannschaft das Unternehmen zum Erfolg geführt.

Heute setzt Evi pro Jahr zwischen 22 und 24 Millionen Euro um. Sie ist Versorger, Berater, Wartungsfirma und gegebenenfalls auch Installateur von der Ladesäule bis zum Blockheizkraftwerk in ihrem Versorgungsgebiet, das die zwei Städte Waltershausen und Friedrichroda sowie Bad Tabarz umfasst.

Zwei Drittel des Absatzes in Kilowattstunden realisiert Evi inzwischen außerhalb dieses Gebietes. Zu den Kunden zählen Hotels der Ahorn-Gruppe von Templin bis zum Fichtelberg, der Bodelschwingh-Hof Mechterstädt, die Kreissparkasse, traditionell schon die israelische Botschaft in Berlin und ab 2020 wieder die Firma Klosterfrau, die in Köln ihren Hauptsitz hat.

Zuerst in die Zukunft des Unternehmens investiert

Auch bei diesen Angeboten und Beteiligungen an Ausschreibungen soll es für den Kunden günstig, aber auch für die Evi ein Geschäft sein. „Eine schwarze Null genügt mir nicht“, sagt Sandra Fröhlich. „Wir gewinnen Ausschreibungen, weil wir ein gutes Angebot machen“, ergänzt sie: „Eine kleine, engagierte Belegschaft mache dies möglich. Die kurzen Wege wissen die Kunden zu schätzen.“

Zurückblickend auf die letzten zehn Jahre betont sie, von Anfang an das Gefühl gehabt zu haben, die drei kommunalen Gesellschafter stärkten ihr den Rücken. Waltershausen hält 30 Prozent der Geschäftsanteile, Friedrichroda 16 und Bad Tabarz 14. Damit haben die Kommunen mit 60 Prozent die Mehrheit im Unternehmen. Die weiteren Anteil halten landesweit tätige Energieversorger. Die Gewinne, betont Michael Brychcy, werden zuerst in die Weiterentwicklung des Unternehmens investiert. Erst dann sei eine Gewinnabführung an die Kommunen an der Reihe. Dies sei zuletzt über eine Million Euro gewesen.

Evi ist Gründungsmitglied der Mitteldeutschen Wettbewerbsallianz, einem Verein, der den fairen Wettbewerb im Energiesektor fördert. Allein 2018 habe es acht Insolvenzen vermeintlich supergünstiger Energieanbieter gegeben, erinnert Fröhlich. Nicht zuletzt deshalb gibt es am Samstag, dem 25. Mai bei Evi in der Albrechtstraße 14 von 11 bis 14 Uhr einen Kunden-Info-Tag zu Fallstricken bei Energie-Verträgen.