Weimar. In der dritten Verhandlungsrunde klappt der Abschluss: Beschäftigte im Einzelhandel in Thüringen bekommen mehr Geld. Für die Gültigkeit der Tarife wünscht sich die Gewerkschaft Verdi in der Zukunft aber noch mehr.

Beschäftigte im Einzel- und Versandhandel in Thüringen bekommen mehr Geld. Die Gehälter der tarifgebundenen Beschäftigten sollen ab 1. August im Schnitt zunächst um 3 Prozent und ab 1. Juni 2020 noch einmal um 1,8 Prozent steigen, wie Vertreter von Verdi und der Arbeitgeberseite übereinstimmend am Mittwoch in Weimar sagten.

Es gibt aber eine Ausnahme: Von der Erhöhung um 3 Prozent profitieren demnach nur Beschäftigte mit einem Gehalt von derzeit bis zu 2542 Euro. Gehaltsgruppen darüber erhalten ab August eine pauschale Erhöhung von 77 Euro. Die Steigerung um 1,8 Prozent ab 1. Juni 2020 soll dann wieder für alle Gehaltsgruppen gelten.

In der Branche arbeiten 256.000 Beschäftigte in den drei mitteldeutschen Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Laut Verdi sind aber nur etwa 30 Prozent davon tarifgebunden - für diese Beschäftigte gelte der Abschluss unmittelbar.Der Tarifvertrag soll 24 Monate gültig sein, für den Abschluss müssen die Beschäftigten zwei Null-Monate ohne Gehaltssteigerung hinnehmen.

In den vergangenen Tagen hatten Hunderte Beschäftigte in den drei betroffenen Bundesländern mit Arbeitsniederlegungen noch einmal den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Betroffen waren unter anderem Kaufland-, Ikea- und H&M-Filialen.