Eisenach. In Eisenach ist der erste in Deutschland hergestellte Opel-Hybrid vom Band gelaufen. Der Konzern setzt viele Hoffnungen in den in Thüringen produzierten Grandland X.

Rubinrot mit schwarzer Motorhaube und schwarzem Dach – so sieht er aus, der erste Grandland X in der Hybridvariante aus dem Werk in Eisenach.

Nur sechs Monate nach dem Bandanlauf des Stadt-SUV Grandland X im Thüringer Werk von Opel rollte nun am Montag der erste elektrifizierte Wagen der Modellreihe aus der Fertigung. Dieser bietet neben dem Allradantrieb eine Kombination aus einem 1,6-Liter-Turbobenzinmotor und zwei Elektromotoren mit einer Systemleistung von 300 PS. Allein mit elektrischen Antrieb fährt der Grandland Hybrid 4 bis zu 59 Kilometer weit.

„Heute ist ein großartiger Tag für Eisenach und ein großartiger Tag für Opel: Der offizielle Beginn der Produktion des ersten in Deutschland hergestellten Opel-Hybrids“, sagt Opel-Geschäftsführer Michael Lohscheller. Der Grandland X Hybrid 4 sei ein Synonym für den nächsten Schritt der Entwicklung des Werks in Eisenach – „von einem Standort, an dem Kleinwagen hergestellt wurden, zu einem Werk, in dem jetzt hochmoderne elektrifizierte Kompakt-SUVs in herausragender Qualität vom Band rollen“, so Lohscheller.

Dabei werden die Hybrid-Modelle und die Grandland X mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren laut Opel in Eisenach alle auf derselben flexiblen Produktionslinie hergestellt. Das erhöhe die Effizienz und verringere gleichzeitig die Komplexität. Zudem könne die Produktion so noch besser auf die Wünsche der Kunden reagieren, erklärte Opel. Man kündigte bereits die Produktion des Grandland X Hybrid mit Frontantrieb im Werk in Thüringen an, die im späteren Jahresverlauf beginnen soll.

Dieser verfügt nach Angaben der Rüsselsheimer Autobauer über einen 1,6-Liter-Benzinmotor mit Turbolader und einen Elektromotor für den Antrieb der Vorderräder mit einer Systemleistung von 224 PS. Er kann, rein elektrisch angetrieben, eine Strecke von 57 Kilometern zurücklegen.

Der kompakte SUV Grandland X erfreut sich nach Angaben von Opel im wettbewerbsintensiven Segment dieser Fahrzeugklasse einer großen und weiterhin zunehmenden Beliebtheit. Im vergangenen Jahr stieg demnach der Absatz des Modells Grandland X um 28,7 Prozent auf rund 103.000 Fahrzeuge.

Für den Autobauer Opel ist der Grandland X nach eigenen Angaben darüber hinaus „einer der Eckpfeiler der Exportoffensive“. So ist das Auto etwa seit dem Ende des zurückliegenden Jahres bei Händlern in Russland erhältlich.

Erst vor wenigen Tagen hatte Opel angekündigt, den Grandland X ab dem Sommer dieses Jahres auch in Kolumbien und Ecuador zu verkaufen. Ab dem kommenden Jahr sollen die Grandland X-Modelle dann auch auf den Straßen in Japan rollen. Das deutsche Traditionsunternehmen Opel – im Jahr 1862 gegründet – gehört seit dem Jahr 2017 zur französischen PSA-Gruppe. Weltweit verkauft Opel, nach eigenen Angaben einer der größten europäischen Automobilhersteller, seine Fahrzeuge in mehr als 60 Ländern. Gemeinsam mit der Schwestermarke Vauxhall in Großbritannien setzte man im zurückliegenden Jahr rund eine Million Fahrzeuge ab.

Gegenwärtig setzt Opel darauf, seine Fahrzeugflotte zu elektrifizieren. Bis zum Jahr 2024 soll es demnach für alle Modelle der Marke Opel auch eine elektrifizierte Variante geben, kündigten die Rüsselsheimer an. Damit werde sichergestellt, dass man die zukünftigen Mobilitätsanforderungen der Kunden erfüllen könne.

Nach jahrelangen Verlusten unter dem früheren Mutterkonzern General Motors war Opel 2018 in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat für das zurückliegende Jahr auch wieder eine Erfolgsprämie für die Mitarbeiter angekündigt. Im Eisenacher Opelwerk arbeiten gegenwärtig rund 1400 Beschäftigte in einem Zwei-Schicht-Betrieb.