Katzhütte. Der Einsatz von Wasserstoffzügen wird indes als unrealistisch und zu teuer eingeschätzt

Die Züge zwischen Rottenbach und Katzhütte im Schwarzatal fahren bis 2031 weiter mit Biosprit. Der entsprechende Verkehrsvertrag zwischen dem Land Thüringen und der DB Regionetz Verkehrs GmbH wurde am Mittwoch in Katzhütte feierlich unterzeichnet.

Sie freue sich sehr darüber, dass es gelungen sei, den bisher eingesetzten Diesel für die Triebwagen auf der Strecke durch umweltfreundlicheren Biosprit zu ersetzen, sagte Thüringens Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (Linke) bei der Vertragsunterzeichnung. Mit dem neuen Vertrag würden die Fahrgäste, das Unternehmen und die Umwelt etwas gewinnen, so die Ministerin.

90 Prozent weniger Kohlendioxid ausgestoßen

„Bis Dezember 2031 fahren die Züge jetzt hier mit HVO, einem Sprit aus biologischen Rest- und Abfallstoffen“, so Karawanskij. Dadurch würden 90 Prozent weniger Kohlendioxid ausgestoßen als beim Dieselantrieb. Das Land übernehme die höheren Kosten für den Ökosprit. Das sei der Start für die Dekarbonisierung des Schienenpersonennahverkehrs in Thüringen, zeigte sich Karawanskij überzeugt.

Da es sich um Reststoffe handele, gebe es auch keine Debatte um den Einsatz von Ölen für Tank oder Teller, so die Ministerin. Der Ersatz von Dieselfahrzeugen auf der Schiene sei ein wichtiger Baustein zur angestrebten Verkehrswende.

Wasserstoffzügen unrealistisch und zu teuer

Dagegen habe sich der zwischenzeitlich erwogenen Einsatz von Wasserstoffzügen als unrealistisch und zu teuer erwiesen.

Über Planungssicherheit für die nächsten acht Jahre freute sich die Leiterin der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn Diana Saager. „Das sichert auch die Arbeitsplätze in unserem Unternehmen“, sagte Saager mit Blick auf den Gewinn der Ausschreibung für die Strecke.

Mit dem anstehenden Fahrplanwechsel am kommenden Wochenende trete der neue Vertrag in Kraft. „Wir werden uns sehr bemühen, unsere Pünktlichkeitsquote von 99 Prozent beibehalten zu können“, versicherte die Bahnchefin. Mit dem Biokraftstoffeinsatz komme man auch der besonderen Lage der Bahnstrecke im Wald entgegen, erklärte Saager. Als touristische Besucherattraktion in einer besonderen Landschaft sei es wichtig, ein ökologisch sinnvolles Fahrzeug einsetzen zu können.

Fahrplan im Stundentakt

Der Leistungsumfang des neuen Verkehrsvertrages beträgt rund 275.000 Fahrplankilometer pro Jahr. Der am Sonntag in Kraft tretende neue Fahrplan sieht demnach einen Stundentakt auf der Strecke vor. Bestehen bleiben dabei die bewährten Anschlüsse in Rottenbach in Richtung der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt und nach Saalfeld.
Damit können auch die Besucher der Thüringer Bergbahn weiterhin bequem mit dem Schienennahverkehr in die Region anreisen.

Man betanke die beiden auf dieser Strecke eingesetzten Triebwagen täglich am Bahnhof Katzhütte mit rund 300 Litern Biosprit, berichtete Triebwagenführer Jörg Böhm. Er fährt bereits seit dem Jahr 2002 für die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn.