Egstedt. Bei der 29. Thüringer Wertholzsubmission in Erfurt-Egstedt findet fast das gesamte Holz einen Abnehmer.

Bei Thüringens einziger Wertholzauktion zählt nicht allein die Optik, es zählen vor allem die inneren Werte. Denn die sogenannte Braut – das ist der Stamm, der den Spitzenpreis erzielt – durchzieht diesmal eine wenigstens handtellergroße Fäulnis. Dennoch hat einer der größten Furnierhersteller für den Bergahorn aus dem Forstamt Jena-Holzland 2042 Euro pro Festmeter geboten. Bei einer Gesamtmenge von knapp 1,8 Festmetern kann sich ein privater Waldbesitzer damit über einen Nettoerlös von 3614 Euro freuen. „Das ist schon erstaunlich“, meint Submissionsleiter Sascha Schlehahn, der am Donnerstag im Erfurter Ortsteil Egstedt die Ergebnisse der 29. Laub- und Nadelholzsubmission bekannt gab. Die Förster hätten nicht einmal eine Wuchsanomalie entdeckt, die einen solchen Stamm zu etwas Besonderem macht. „Aber der Einkäufer wird wissen, was er tut.“

Erfreulich war die Submission, die wegen der Borkenkäferbekämpfung und der Aufarbeitung von Sturmholz vom Januar auf Ende Februar verlegt worden war, indes für fast alle Beteiligten – ein Lichtblick in einer Zeit, in der die Landesforstanstalt wegen der angespannten Lage auf dem Holzmarkt allein in diesem Jahr mit Verlusten von rund 15 Millionen Euro rechnen muss. Bei der Submission wurden zwar nur 1142 Festmeter in 13 Baumarten angeboten – die geringste Menge seit 2014. Dafür ging aber bis auf 32 Festmeter alles weg.

25 Bieter aus Deutschland, Österreich, Frankreich und den Niederlanden gaben schriftliche Gebote ab und zahlten im Schnitt 404 Euro je Festmeter – 10 Euro weniger als 2019. Der Gesamtwert des verkauften Holzes beläuft sich auf rund 450.000 Euro.

Während die Lärche mit im Schnitt 184 Euro je Festmeter mächtig Federn lassen musste – Schlehahn bezeichnete diesen Preis sogar als „historisch niedrig“ –, trumpfte der Bergahorn auf: Der Durchschnittserlös von 408 Euro je Festmeter lag um 149 Euro über dem von 2019. Die besten Durchschnittserlöse erzielten die Forstämter Heiligenstadt (536 Euro), Leinefelde (521) und Weida (493).