Leipzig. Zwar haben die Arbeitgeber ihr Angebot minimal erhöht, für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel sei es aber völlig inakzeptabel. Bereits für Freitag sind neue Streiks angekündigt.

Auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für rund 280 000 Beschäftigte im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist ergebnislos beendet worden. „Die Arbeitgeber haben ihr Angebot zwar minimal erhöht, es ist aber nach wie vor völlig inakzeptabel“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago am Donnerstag in Leipzig. Die Gespräche sollen demnach fortgesetzt werden. Einen konkreten Termin gebe es noch nicht. Anberaumt sei ein Termin nach dem 12. Juli.

„Wir werden bis dahin unsere Streikaktivitäten verstärken“, betonte Lauenroth-Mago. Er kündigte Warnstreiks bereits für diesen Freitag an. Die Gewerkschaft fordert 4,5 Prozent mehr Lohn und einen Zuschlag von 45 Euro im Monat sowie ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Außerdem soll der neue Tarifvertrag eine verkürzte Laufzeit von zehn Monaten haben, um eine Angleichung an die anderen Bundesländer zu vollziehen.

Corona-Prämie von 300 Euro gefordert

Die Arbeitgeber hatten am Donnerstag einen Dreijahresabschluss angeboten und für das erste Jahr nach zwei Nullmonaten 2 Prozent, für das zweite Jahr 1,4 Prozent und für das dritte Jahr 2 Prozent. Für Unternehmen, die von der Pandemie betroffen waren, sollen die Erhöhungen jeweils zehn Monate beziehungsweise sechs Monate später gezahlt werden.

Zusätzlich soll in Unternehmen, die gut durch die Pandemie gekommen sind, eine einmalige Corona-Prämie von 300 Euro gezahlt werden. „Das Gesamtvolumen des Angebotes liegt bei 6,4 Prozent“, sagte Knut Bernsen, Landesgeschäftsführer des Handelsverbandes Thüringen.

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