Erfurt. Thüringer Autohändler verzeichnen im Sommer und Herbst ein Verkaufsplus. Der Verband sieht einen Trend zur individuellen Mobilität.

Thüringens Autohäuser haben in den vergangenen Monaten deutlich mehr Gebrauchtwagen verkauft als im Vorjahr.

„Vor allem im Juni, Juli und September lagen die Zahlen spürbar über den Vergleichswerten des vergangenen Jahres“, bestätigt der Geschäftsführer des Landesverbandes des Kraftfahrzeuggewerbes, Dietmar Hoffmann, auf Anfrage. So weist die Statistik des Verbandes etwa für den Juli 17.716 sogenannte Besitzumschreibungen von Autos aus, ein Zuwachs um 2564 gebrauchte Autos oder 16,9 Prozent gegenüber dem September 2019.

„In der aktuellen Corona-Krise geht der Trend bei den Thüringern wieder eindeutig hin zur individuellen Mobilität“, sagt Hoffmann. Offenkundig würden sich gerade die Berufspendler nur ungern mit Masken und vielen anderen Reisenden in Busse und Bahnen setzen, so die Beobachtungen der Händler.

Der Trend zum gebrauchten statt neuen Auto erklärt sich der Verband zum einen damit, dass man als Pendler ein Fahrzeug möglichst sofort nutzen und nicht nach einer Bestellung auf das Auto warten will. Zudem spiele sicher auch der geringere Preis für gebrauchte Autos bei der Kaufentscheidung der Kunden eine Rolle.

Rund zwei Drittel der verkauften Gebrauchtwagen werden demnach von einem Benzinmotor angetrieben, weitere 32,7 Prozent haben einen Dieselmotor unter der Haube. Lediglich 2,2 Prozent entfielen auf andere Antriebsarten, etwa Elektromotoren oder Wasserstoffantriebe. Zwar liegt die Zahl der an Kunden ausgelieferten Gebrauchtwagen über die ersten neun Monate betrachtet noch immer um rund ein Viertel unter dem Vorjahreswert, räumt Hoffmann ein.

Das habe seine Ursache aber im kompletten Lockdown im Frühjahr dieses Jahres, bei dem auch die Autohäuser ihre Türen schließen und ihre Verkäufe einstellen mussten. „In dieser Phase haben nur jene Unternehmer noch Geschäfte machen können, die sich sehr schnell auf den Fernabsatz und den Kundenkontakt im Internet eingestellt haben“, sagte Dietmar Hoffmann weiter.

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