Halle/Erfurt. Im Juni hat die Bundesagentur für Arbeit in Thüringen über 6000 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Das sind die Gründe.

In Thüringen hat es im Juni noch 6629 unbesetzte Ausbildungsplätze gegeben. Das sind im Vergleich zum Vorjahr knapp 800 beziehungsweise 13,6 Prozent offene Lehrstellen mehr, wie aus Zahlen der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit vom Donnerstag hervorgeht. Insgesamt waren im Juni im Freistaat 12.134 Ausbildungsstellen und 7259 Bewerber erfasst.

Der DGB Hessen-Thüringen sieht den Thüringer Ausbildungsmarkt in der Krise. "Immer weniger junge Menschen wollen eine Ausbildung machen. Das ist höchst besorgniserregend", erklärt die stellvertretende DGB-Vorsitzende, Renate Sternatz. Die duale Ausbildung scheine ein Attraktivitätsproblem zu haben.

Ausbildungsvergütung zu gering

Die Kosten für Schulmittel oder die Fahrt in den Betrieb oder zur Schule seien zu hoch und die Ausbildungsvergütung gering. An diesen Stellschrauben müsse angesetzt werden, forderte Sternatz. Einen sozialer Pflichtdienst, wie er derzeit debattiert wird, ersetze kein reguläres Arbeitsverhältnis oder eine gute Berufsorientierung während der Schulzeit.