Eisenach. Die Gewerkschaft beklagt fehlende Verträge für das neue Opel-Modell. Mitarbeiter von Zulieferfirmen müssen sich indes auf mehrere Monate Kurzarbeit einstellen.

Für die Mitarbeiter von Zulieferfirmen und Dienstleistern des Eisenacher Opel-Werkes steht für mindestens drei Monate Kurzarbeit an.

Mit dem Auslaufen der Fertigung der Modelle Adam und Corsa am Freitag starte die Phase der Kurzarbeit auch für Mitarbeiter des Opel-Werkes, bestätigte Uwe Laubach von der Gewerkschaft IG Metall auf Anfrage. Bis August stehen im Werk die Umbauarbeiten für die künftige Serienfertigung des Grandland X an. Dafür werden die Beschäftigten in den nächsten Wochen auch entsprechend geschult, durchlaufen Trainings.

Während die Opel-Mitarbeiter mit dem Anlauf des neuen Modell wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren werden, sei die Zukunft für die Beschäftigten von Zulieferern und Dienstleistern dagegen momentan völlig offen, kritisierte Laubach. Es gebe noch immer keine verbindlichen Verträge mit Opel. „Diese Situation ist unerträglich“, sagte Laubach. So etwas habe er in dieser Form noch nie erlebt. „In der Vergangenheit wurden die Verträge mit den Zulieferern bereits ein Jahr im Voraus abgeschlossen, und die Firmenchefs und die Beschäftigten hatten eine Planungssicherheit“, berichtete Laubach.

Er zeigte sich erleichtert darüber, dass die für kommenden Montag angesetzten Sozialplangespräche bei einem 40-Mann-Betrieb nicht stattfinden müssen, weil es nun doch Signale gibt, dass die Firma einen Auftrag von Opel bekommt. In anderen Unternehmen, wie dem Logistiker TVS oder dem Sitzhersteller Lear, sei aber unklar, in welchem Umfang Opel Aufträge erteile. Daher könnten die Firmen gegenwärtig nicht planen, wie viele Mitarbeiter hier beschäftigt bleiben, so Laubach.