Erfurt. Die Gewerkschaft Verdi will Geschäfte in Thüringen im Winter mit Blick auf explodierende Energiepreise um 19 Uhr schließen.

Der Handel müsse die Öffnungszeiten, zumindest vorübergehend auf 7 bis 19 Uhr begrenzen, teilte die Gewerkschaft am Samstag in einem offenen Brief an die Fraktionen im Thüringer Landtag in Erfurt mit. "Damit könnte in der dunklen Jahreszeit ein wirksamer Beitrag zur Energieeinsparung geleistet werden", heißt es in der gemeinsamen Resolution des Fachbereichsvorstands Handel Thüringen sowie der Tarifkommission Einzelhandel Thüringen und der Tarifkommission Großhandel Thüringen. Die aktuell diskutierten Maßnahmen, im Handelsbereich Werbeschilder und Pylonen nicht mehr zu beleuchten, reiche nicht aus.

Der Vorschlag der Gewerkschaft ist nicht neu. Nicht erst seit der Energiekrise spricht sich Verdi für eingegrenzte Öffnungszeiten aus. Seit Jahren kritisierten die Beschäftigten "die überstrapazierte Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten im Hinblick auf die angespannte Personalsituation in vielen Betrieben und die steigenden Belastungen für Beschäftigte", hieß es. Die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten im Handel stehe hinter einer solchen Änderung.

Mit Umsatzeinbußen ist aus Verdi-Sicht aufgrund begrenzter Öffnungszeiten nicht zu rechnen. "Die Umsätze würden sich vielmehr zeitlich etwas verschieben, zumal in den späten Abendstunden die meisten Geschäfte ohnehin kaum noch stark durch Kundinnen und Kunden frequentiert sind."