Erfurt. Die Planungen für den Bau neuer Starkstromtrassen durch Thüringen gehen ebenso weiter, wie der Widerstand dagegen in den betroffenen Regionen.

Für die Energiewende in Deutschland sollen Tausende Kilometer neuer Starkstromtrassen entstehen, zwei weitere große Leitungen passieren nach den aktuellen Plänen Thüringen.

Ende vergangenen Jahres stellten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber „50Hertz“, Amprion, „TenneT“ und „TransnetBW“ neue Pläne für die Trassen vor. Demnach sollen für die großen Gleichstromverbindungen „Südlink“, „Südostlink“ und „A-Nord“ innovative kunststoffisolierte Gleichstromerdkabel mit einer Spannungsebene von 525 Kilovolt (kV) eingesetzt werden. Bislang werden für derartige Leitungen 320-kV-Kabel genutzt.

Mit einer höheren Spannungsebene können Kabel mehr Leistung übertragen. Dies hat zwei Effekte für die geplanten Gleichstromtrassen: Zum einen lasse sich mit gleicher Kabelanzahl im gegebenen Korridor mehr Strom transportieren. Zum anderen würden im Vergleich zu den 320-kV-Kabelsystemen weniger Kabel benötigt, um die gleiche Leistung zu übertragen. Die Gleichstromtrassen können schmaler werden und auch die notwendigen Tiefbauarbeiten in der Bauphase verringern sich. Das reduziere die Eingriffe in die Umwelt deutlich.

Thüringen mit Klage gegen den Südlink-Verlauf gescheitert

Die Übertragungsnetzbetreiber entsprechen damit nach eigenen Angaben dem Wunsch von Politik und Bürgern, die für Gleichstromverbindungen mit möglichst geringen Auswirkungen auf Umwelt und Natur umzusetzen. Der Einsatz modernster Technologie sei ein wesentlicher Faktor dafür, die Akzeptanz dieser Stromverbindungen zu fördern.

Die hält sich dennoch in Grenzen. Nicht nur in Bayern und in Sachsen-Anhalt haben sich zahlreiche Bürgerinitiativen gegen den Bau der Leitungen gegründet – etwa im Weinbaugebiet an Saale und Unstrut – auch in Thüringen bleibt es bei der Ablehnung der Projekte.

„An unserer Einstellung hat sich nichts geändert“, bestätigte am Montag Heiko Ißleib vom Verein „Thüringer gegen Südlink“ auf Anfrage dieser Zeitung. Man habe gerade ein Gutachten erstellen lassen, welches die Kosten für einen Netzausbau von 92 auf 9 Milliarden Euro senken würde. Thüringen war im vergangen Jahr mit einer Klage gegen den Südlink-Verlauf beim Bundesverwaltungsgericht gescheitert.


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