Ilm-Kreis. Notaufnahmen im Ilm-Kreis haben zwar mehr Patienten, das befürchtete Chaos blieb aber aus.

„25 Grad am Morgen und ich finde es herrlich kühl“, frohlockte gestern eine junge Frau auf Facebook. Der Mittwoch steckte vielen Menschen sprichwörtlich noch in den Knochen, denn die Prognosen der Meteorologen waren eingetroffen: Temperaturen weit über 30 Grad plagten die Menschen.

Darauf reagierten unter anderem die Organisatoren auf dem Wollmarkt in Arnstadt. Sie sagten das für Mittwochnachmittag geplante Kinderprogramm hitzebedingt ab. Denn den Veranstaltern war das Risiko, dass Besucher der Belastung nicht standhalten, zu groß. Außerdem macht Kinderschminken bei den Temperaturen ja wirklich keinen großen Spaß.

„Es war zwar der heißeste Tag bisher, aber der Familientag war trotz des abgesagten Familienprogramms gut besucht“, so Michael Bang, der Chef der Thüringer Schausteller. „Bislang hatten wir beim Wollmarkt ja immer auch mal Regen mit dabei, der fehlt diesmal. Bei dieser anhaltenden Hitze kommen die Leute erst am späten Nachmittag oder am frühen Abend.“ Trotzdem sind Bang und Kollegen mit den täglichen Besucherzahlen nicht unzufrieden – und noch läuft der Wollmarkt ja auch noch.

Auf einen Patientenansturm hatten sich die Ärzte und Pfleger in den Notaufnahmen der Ilm-Kreis-Kliniken in Arnstadt und Ilmenau eingestellt. Sie wurden allerdings angenehm überrascht. „Wir hatten zwar einige Patienten hier, die hitzebedingt unter Kreislaufbeschwerden litten oder zu wenig getrunken hatten. Stationär aufnehmen mussten wir aber niemanden“, so Steffen Friese, der Chef der Notaufnahme in Arnstadt. Offenbar hatten die mehrfach ausgesprochenen Warnungen, dass es am Mittwoch extrem heiß wird, Wirkung gezeigt.

Auch in der Notaufnahme Ilmenau wurden einige Patienten mit hitzebedingten Problemen behandelt. Aber auch hier schnellten die Behandlungszahlen nicht wie befürchtet in die Höhe. Besonders betroffen seien ältere Menschen gewesen, so Dr. Karl Eiter. Ihnen rät der Arzt, bei solch hohen Temperaturen möglichst wenig nach draußen zu gehen. Wichtig sei zudem, ausreichend zu trinken. Das vergessen Senioren aber häufiger, da sie ein geringeres Durstempfinden haben. Wenn es heiß ist, dürfen es schon mehrere Liter Flüssigkeit sein. Auch ein kühles Blondes am Abend ist nicht verboten – wenn es mit dem Alkoholgenuss nicht übertrieben wird, so der Mediziner augenzwinkernd.