Weimar. „summaery2019“: Studierende der Medienkultur an der Bauhaus-Universität Weimar laden zum Dialog ein. Täglich ab 14 Uhr sind Besucherinnen und Besucher zu moderierten Gesprächen mit den Studierenden eingeladen. (Teil 4)

„Comment vivre ensemble“, fragte Roland Barthes 1977 in seiner Vorlesungsreihe am Collège de France: Wie wollen wir zusammen leben? Ohne Zweifel ist diese Frage heute angesichts von Urbanisierung, mangelndem Wohnraum und explodierenden Mieten aktueller denn je. In einem Semesterprojekt beschäftigten sich Studierende des Bachelor-Studiengangs Medienkultur unter der Leitung von Nina Franz und Rebekka Ladewig mit Phänomenen des Zusammenlebens und -wohnens.

Zur „summaery2019“ vom 11. bis 14. Juli stellen sie ihre Ergebnisse vor und laden Interessierte zum Dialog über Formen und Herausforderungen heutigen und zukünftigen Wohnens ein.

Bereits seit dem Gründungsjahr des Bauhauses beschäftigten sich Architekten und Gestalter in Weimar damit, wie modernes Wohnen gestaltet werden kann. Auch heute wird am Gründungsort des Bauhauses vor dem Hintergrund sich verändernder gesellschaftlicher Verhältnisse weiter dieser Frage nachgegangen. In dem Semesterprojekt haben sich die Seminarteilnehmenden anhand von theoretischen Lektüren und Fallstudien mit der Frage beschäftigt, wie Menschen heute zusammen leben und wie Raumgestaltung und Architektur gemeinschaftliches Wohnen verändern können. Die im Laufe des Semesters diskutierten Fragen danach, wie Wohnen heute und generell stattfindet, wo es anfängt und an welchen Orten es prekäre Formen annimmt, möchten die Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar im Rahmen der „summaery2019“ aufnehmen und weiterführen. Dafür haben sie eine Typologie der Wohnformen erarbeitet, die eindrücklich zeigt, in welchen unterschiedlichen Arten und Weisen gemeinschaftliches Wohnen heutzutage praktiziert wird.

Zur „summaery2019“ wollen die Studierenden der Fakultät Medien jedoch nicht nur ihre Ergebnisse ausstellen, sondern darüber hinaus mit Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kommen: „Das Projekt hat für uns gleichzeitig einen performativen Charakter, da wir die Ausstellungszeit auch dafür nutzen möchten, gemeinsames Wohnen aktiv zu praktizieren und zu gestalten, sowie mit Interessierten in einen Dialog über Wohnen und Zusammenleben zu kommen“, erklären die Studierenden Paulina Rübenstahl und Lili Walter. Der Konferenzraum der „BauhausFactory“ in der Bauhausstraße 7c wird für die Dauer von vier Tagen als räumliche Plattform dienen, auf der die Studierenden mit Besucherinnen und Besuchern in Dialog treten möchten. Bücher, Seminarmaterialien, Notizen, die Typologie der Wohnformen sowie audiovisuelle Arbeiten, die im Rahmen des Projektmoduls zu den Kulturtechniken des Wohnens entstanden sind, geben Interessierten zudem einen Einblick in das interdisziplinäre Arbeiten an der Universität: Täglich um 14 Uhr sind Besucherinnen und Besucher zu moderierten Gesprächen mit den Studierenden und anderen Gästen an einen runden Tisch eingeladen.