Alles neu beim dritten Werk von The Band: Klang, Cover und Reihenfolge der Songs. Christian Werner über das Album „Stage Fright“.

Zu Beginn eine Warnung! Für Bedenkenträger, Das-war-doch-schon-immer-so-Charaktere, also Menschen, die Veränderungen nicht mögen, können wir für die Neuauflage von „Stage Fright“, dem dritten Album von The Band, keine Hörempfehlung ausgeben. Für wen sich aber Konservatismus und Pragmatismus nicht ausschließen und wer gern überrascht wird, sollte weiterlesen.

Das 1970 veröffentlichte Album liegt anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums in neuen Editionen vor. Die willkommenste Neuerung ist der präsentere Mix der Stücke, die deutlich gewinnen. Die Platte hat für die Frischzellenkur auch ein neues Cover spendiert bekommen.

Musik steht im Mittelpunkt

Aber jetzt kommt’s: Robbie Robertson – neben Garth Hudson letztes lebendes Gründungsmitglied – hat für die Neuauflage mal eben die Reihenfolge der Songs geändert. War die A-Seite bisher von den Stücken geprägt, die die Bandmitglieder Richard Manuel und Levon Helm mitkomponierten, beginnt der Songreigen nun mit Robertsons Stücken. Für ihn fühle es sich „wie eine Vollendung an, und ich bin mir sicher, dass meine Brüder von The Band es genauso sehen würden“.

Das Cover des Albums „Stage Fright“ von The Band.
Das Cover des Albums „Stage Fright“ von The Band. © Capitol/Universal Music

Robertson entwickelte sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen zum Hauptsongwriter, die bekanntesten und wichtigsten Stücke der beiden Vorgängeralben stammten bereits aus seiner Feder. Die Musiker wollten keine Stars sein und die Musik in den Mittelpunkt stellen. Mit Rick Danko, Manuel und Helm hatten sie gleich drei Sänger und versagten sich dem Frontmann-Ansatz, der Name der Gruppe war bewusst einfach gewählt.

Doch die Auftritte und Aufnahmen mit Bob Dylan, zwei von der Kritik gefeierte Alben, Woodstock sowie der Fokus auf amerikanische Historie und traditionelle Musik ließen schnell einen Kult um die Männer aufkommen, die sich wie Prediger aus dem vorhergehenden Jahrhundert kleideten. Das dritte, deutlich rockigere und bis dahin erfolgreichste Album greift diese Veränderungen auf.

Die elementaren Zugaben der neuen Editionen (2CD/1 LP/digital) sind eine private Session von Manuel, Helm und Robertson und ein unveröffentlichtes Konzert in der Royal Albert Hall von 1971. Ein Deluxe-Boxset liefert zusätzlich eine Blu-Ray (5.1-Surround-Mix), 7“-Single, ein Fotobuch sowie eine farbige LP.

Reinhören!

Wir haben die Playlist zum Krisen-Modus. Hören Sie unsere Auswahl an Songs für die Heimarbeit, zur Kurzweil oder für andere Ablenkungen in Selbstquarantäne.

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