Ingo Glase über eine wahrhaft himmlische Gerichte.

Jahrhundertelang galt der Vatikan eher als verschlossen, der Papst als unnahbar – mit Franziskus präsentiert sich der Stellvertreter Gottes volksnah wie nie. Ein neuer Film (von Wim Wenders) zeigt, wie der Papst ist, ein neues Kochbuch verrät, was er isst.

Das darf man ruhig glauben, denn der Autor Roberto Albor-ghetti ist einer der engagiertesten Papst-Biografen und kennt einige Anekdoten, die er zwischen den Rezepten verrät. Etwa vom Überraschungsbesuch des Papstes in der Handwerker-Kantine des Vatikans. Mit einem Tablett reihte sich Franziskus wie selbstverständlich in die lange Schlange ein, wählte Spiralnudeln mit Olivenöl und Parmesan, Kabeljau, gratiniertes Gemüse und ein paar Pommes, setzte sich zu den Handwerkern und schwatzte mit ihnen über den Alltag, die Politik und den Fußball.

Ins Restaurant geht der Pontifex ungern, er bevorzugt einfache Gerichte, schlichtes Risotto, klassische Nudeln mit Tomatensoße, Pizza mit Mozzarella und gelben Kirschtomaten. Etwas Besonderes sind da schon Hähnchenroulade oder Rindfleisch mit Petersilien-Pesto.

Wer wie der Papst speisen will, bäckt frisches Gemüse in gleich großen Würfeln oder Scheiben (vermischt mir etwas Olivenöl und Gewürzen) für 20 Minuten im Ofen, bestreut dann das Gemüse mit frischen Semmelbröseln, geriebenem Knoblauch, gehackter Petersilie und frischem Oregano und schiebt das Ganze nochmal für 10 Minuten in den Ofen. Dazu ein paar Pommes – himmlisch.

Kochen mit dem Papst – Die Lieblingsrezepte von Franziskus. Roberto Alborghetti, Südwest Verlag, 208 Seiten, 25 Euro.