Eine bewaffnete Gruppe aus Reichsbürgern und Querdenkern soll einen Staatsstreich geplant haben. Zentrale Figur der Gruppe ist Heinrich Reuß, Spross eines Fürstenhauses aus Thüringen.
Seit Mittwochmorgen kurz vor 6 Uhr läuft eine große Razzia in Saaldorf am Schloss Waidmannsheil.
Das Anwesen gehört dem sogenannten Prinz Heinrich XIII., bekannter Vertreter der Reichsbürger-Szene.
Die Razzia findet im Auftrag der Bundesanwaltschaft statt.
Gerüchten zufolge wird ein Waffenlager vermutet.
Besagter Prinz war im Sommer Ehrengast einer Veranstaltung des inzwischen suspendierten Bad Lobensteiner Bürgermeisters Thomas Weigelt.
Bei den Recherchen zu den Hintergründen einer Einladung durch das Stadtoberhaupt kam es zu den bekannten Übergriffen auf den OTZ-Reporter Peter Hagen.
Nach dem Vorfall hatte sich das Haus Reuß von ihrem Familienmitglied öffentlich distanziert.
Heinrich XIV. Prinz Reuß, der Chef des Adelshauses, hatte im Sommer dieses Jahres mitgeteilt, dass sich Heinrich XIII. vor 14 Jahren von der Familie losgesagt habe.
Heinrich XIV. bezeichnete ihn in einer Mitteilung als einen "verwirrten alten Mann", der "verschwörungstheoretischen Irrtümern" aufsitze.
Die Ermittlungen richten sich gegen rund 50 Tatverdächtige bundesweit.
Es sollen 25 Haftbefehle vollstreckt werden.
Sie alle stehen im Verdacht, einen gewaltsamen Umsturz in der Bundesrepublik geplant zu haben.
Es handelt es sich um eines der größten Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft.
Es werden seit dem Morgen rund 130 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht.
Bundesweit sollen rund 3000 Polizisten im Einsatz sein.
Heinrich XIII. Prinz Reuß soll ein wichtiger Teil der Gruppierung sein, die sich selber "Patriotische Union" nennt.