Erfurt. Dirk Pille über Bayerns Pokal-Blamage.

Erleichterung Zumindest bei allen, die es nicht fanatisch mit den Roten halten. Die Bayern können K.o.-Spiele verlieren. Und Pokal bleibt eben Pokal. Auch in Zeiten, in denen die großen, die reichen Klubs alles bestimmen. Das Elfmeter-Aus von Kiel war kein unglücklicher Zufall. Es war der Wirkungstreffer, der die Abwehrschwächen der Münchner endgültig offenlegte.

Nach dem Corona-Kraftakt in der vergangenen Saison, als die Bayern umjubelt das Triple holten, fehlt Flicks Erfolgstruppe derzeit die Fähigkeit zur täglichen Konzentration. Versagt die Torfabrik mit Lewandowski und Müller an der Spitze nur ein wenig, bekommen Hoffenheim, Gladbach oder jetzt Kiel, die Chance, den Rekordmeister zu besiegen. 24 Gegentore in 15 Bundesligaspielen - das gab es seit fast 40 Jahren in München nicht. Zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten folgte nun ein Pokal-Aus schon in der zweiten Runde. Damals verloren Kahn und Co. übrigens beim Oberligisten 1. FC Magdeburg - ebenfalls im Elfmeterschießen. Das letzte Mal gegen einen unterklassigen Verein erwischte es die Bayern 2006 mit 1:2 im Cup-Viertelfinale auf dem Tivoli in Aachen.

Sicher ist, die Kieler Pleite wird die Bayern wecken. Keiner sollte glauben, dass München nun jede Woche zu bezwingen ist. Nächster Gegner ist allerdings Freiburg, zuletzt in der Liga fünf Mal siegreich. Flick und seine Spieler müssen das wackelige Defensiv-Verhalten ändern, konsequent und schnellstens. Sonst droht Gefahr auf der Jagd nach den wichtigen Titeln in der Bundesliga und in Europa.

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