Martin Debes fühlt sich wie im Film.

Jeden Morgen wacht der berufszynische Fernsehmann Phil Conners in dem Kaff Punxsutawney auf – und jeden Morgen beginnt derselbe Tag, an dem ein armes Murmeltier auf einer Kirmes angeblich das Wetter vorhersagt, unweigerlich aufs Neue. Er ist gefangen in einer Endlosschleife.

Das ist die Idee einer wirklich großartigen US-Komödie, auch weil der noch großartigere Bill Murray mitspielt. Falls Sie ihn tatsächlich noch nie gesehen haben sollten: Nur zu!

Und vielleicht fühlen Sie sich ja danach sogar erst recht wie im Film, einer schlechten Tragödie allerdings. Er handelt von dieser unwirklich erscheinenden, aber sehr realen Pandemie, die einfach nicht enden will. Und er schildert, wie sich immer wieder die Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin verabreden, um wieder Maßnahmen zu verschärfen, die wieder nicht wirken.

Natürlich ist der Vergleich unfair. Die Verantwortung für die komplizierten Entscheidungen will niemand tragen – vor allem nicht die, die am lautesten dagegen schreien. Und natürlich verhinderten diese Entscheidung bislang zumindest, dass die Kliniken kollabieren.

Dennoch wirkt das alles längst wie ein Corona-Murmeltiertag. Dieselben Argumente, Ängste, Warnungen, Reflexe, Proteste, und ja: Kommentare münden immer in die dieselbe kollektive Ratlosigkeit.

Im Film, dem echten, lernt Phil Conners irgendwann, dass er die Situation annehmen muss. Für eine Weile versucht er noch, das Schicksal auszutricksen, aber dann ändert er sich ernsthaft, und damit endet der Fluch. Ein klassischer Märchenschluss, aber vielleicht kein schlechter Rat.