Erfurt. Generalsekretär Herrgott gegen Bewegungsradius von 15 Kilometern: „Ramelow soll sich lieber ums Impfen kümmern, statt mit Pseudomaßnahmen Härte zu demonstrieren“

Die Thüringer CDU hat sich dagegen ausgesprochen, die Bewegungen der Menschen in Thüringen auf einen 15-Kilometer-Radius um den jeweiligen Wohnort zu begrenzen. „Wir lehnen diesen Wohnort-Arrest kategorisch ab“, sagte Generalsekretär Christian Herrgott dieser Zeitung. Der Landtagsabgeordnete räumte ein, dass es zuletzt in den Wintersportgebieten zu Staus und größeren Menschenansammlungen gekommen sei.

„Doch das lässt sich lokal regeln“, sagte er und verwies auf die angekündigte Sperrung von Oberhof. „Pauschale Verbote helfen da nichts und bringen die Menschen nur gegen andere notwendige Regelungen auf.“ Herrgott kritisierte vor allem Regierungschef Bodo Ramelow (Linke), weil er den 15-Kilometer-Bewegungsradius ohne einen entsprechenden Beschluss des Kabinetts ankündigte.

„Der Ministerpräsidenten hat aus seinen Kommunikationspannen in der Vergangenheit offenbar nichts gelernt“, sagte er. „Er verunsichert weiter ohne Not die Bürger des Landes.“ Ramelow sollte „sich lieber ums ein besseres Impfmanagement kümmern, statt mit Pseudomaßnahmen Härte zu demonstrieren“. Vorbild für den Bewegungseinschränkung ist Sachsen, wo die CDU die Landesregierung anführt. Der 15-Kilometer-Lockdown galt dort bereits während des Lockdowns im Frühjahr und wurde zuletzt erneut eingeführt.

Mit Finanzministerin Heike Taubert (SPD) äußerte sich aber auch ein Regierungsmitglied skeptisch. Eine gute Steuerung bei Wintersportaktivitäten sei besser als eine Beschränkung, schrieb Taubert im Kurznachrichtendienst Twitter.