In Erfurt, Jena, Gera und Ilmenau ruft Verdi heute zu Warnstreiks auf. In verschiedenen Einrichtungen kann es zu Verzögerungen im Tagsbetrieb kommen. Auch Kitas werden bestreikt.

Einen Tag vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes haben Beschäftigte aus Erfurt, Gera, Jena und Ilmenau am Dienstag bei einer Warnstreik-Kundgebung in der Landeshauptstadt für mehr Lohn demonstriert. Insgesamt hätten 140 Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen, darunter auch Sparkassen, an der Kundgebung teilgenommen, sagte die Thüringer Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Corinna Hersel. Aufgrund der aktuellen Corona-Infektionszahlen habe man beschlossen, dass aus den einzelnen Bereichen nur Delegierte geschickt werden. Laut Verdi sei ein besonderes Ärgernis, dass es in diesem Jahr keine Lohnerhöhung mehr geben soll.

In Erfurt sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi tarifbeschäftigte Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Sparkassen und der Rentenversicherungsträger dazu aufgerufen, an einer Kundgebung auf dem Fischmarkt teilzunehmen.
In Erfurt sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi tarifbeschäftigte Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Sparkassen und der Rentenversicherungsträger dazu aufgerufen, an einer Kundgebung auf dem Fischmarkt teilzunehmen. © Marco Schmidt

Alle regulären OPs in Schleiz abgesagt

In Schleiz haben sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Mittwoch 35 Beschäftigte des Kreiskrankenhauses an einem Warnstreik beteiligt. Alle regulären Operationen hätten abgesagt werden müssen, berichtete Gewerkschaftssekretär Philipp Motzke. Die Beschäftigten des Krankenhauses hätten jedoch sichergestellt, dass es einen Notdienst gab. Motzke zeigte sich zufrieden mit der Beteiligung: "Insgesamt gibt es hier 120 Beschäftigte und wenn man dann auch noch berücksichtigt, dass Ferienzeit ist, war die Teilnehmerzahl sehr gut."

Hintergrund des Warnstreiks sei, dass das Kreiskrankenhaus saniert werden und ein großer Teil des Krankenhauses in eine Pflegeeinrichtung mit einem externen Betreiber umgewandelt werden soll. Die Gewerkschaft fordert in diesem Zusammenhang die Aufnahme von Tarifverhandlungen für die Beschäftigungssicherung der Angestellten. Unter anderem sollen betriebsbedingte Kündigungen mit dem Tarifvertrag ausgeschlossen werden.

Beschäftigte legen auch in Sachsen Arbeit nieder

Im Tarifkonflikt haben auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Mittwoch ihre Arbeit niedergelegt. "Die Zeichen stehen auf Sturm", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Morgen. Aufgrund der derzeitigen Corona-Infektionszahlen werde es jedoch keine Kundgebung geben. An den Warnstreiks beteiligen sich unter anderem Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Sparkassen und der Stadtreinigung in Leipzig. Auch in Dresden, Zwickau, Meißen und Döbeln ist zu Warnstreiks aufgerufen.

Auch in Niedersachsen, Bremen und Hamburg wurde zu Warnstreiks aufgerufen. Am Dienstag hatten sich laut Verdi deutschlandweit Zehntausende an dem Ausstand beteiligt.

Die Arbeitgeber haben für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen insgesamt 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in drei Jahresstufen angeboten. Die Gewerkschaft fordert bei einer einjährigen Laufzeit allerdings ein Lohn- und Gehaltsplus von 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat für Erzieherinnen und Erzieher, Busfahrer, Müllwerker, Rathausmitarbeiter und andere Angestellte. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Donnerstag und Freitag angesetzt.

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