Erfurt. In der kommenden Woche wird im Naturkundemuseum die neue Ausstellung „Die Drei Gleichen – Portrait einer Landschaft“ eröffnet.

Zwischen den Aufnahmen liegen mehr als 100 Jahre. Ein Foto zeigt die Burg Gleichen in einer relativ dünn bewachsenen Landschaft, ein zweites Bild – aus der selben Perspektive – verdeutlicht, wie zugewachsen der Bereich ist. „2013 wurden auf den Badlands viele Schwarzkiefern, die früher gezielt angepflanzt worden waren, um der Erosion entgegen zu wirken, gefällt. Nur so können die seltenen Steppenrasen erhalten bleiben“, sagt Konrad Kürbis. Er ist Biologe und kuratiert seine erste Ausstellung im Naturkundemuseum: „Die Drei Gleichen – Portrait einer Landschaft“.

Die Ausstellung soll unter anderem zeigen, wie sich die Landschaft um die Drei Gleichen unter dem Einfluss des Menschen entwickelt hat. Stellvertretend für die verschiedenen Lebensräume werden einzelne Arten, die dort leben, vorgestellt. „Ich war in den vergangenen Monaten viel dort oben“, erzählt er. „Ich glaube, ich habe mich da öfter aufgehalten als in Erfurt.“

Die Texte für die Ausstellung sind fertig, bei den Fotografien erhält Konrad Kürbis große Unterstützung von Wolfgang Hock. Der leidenschaftliche Naturfotograf ist Fördervereinsmitglied, Kooperationen wie beispielsweise bei der Geckoausstellung gab es bereits.

„Er ist nicht nur ein fantastischer Fotograf, sondern kennt sich sehr gut in dem Gebiet aus“, meint der Kurator. Und zeigt Fotos von einer Ödlandschrecke im Flug – seltene Aufnahmen. Auch Bilder von Hirschkäfern im Kampf (siehe Foto) gehören zum Ausstellungsumfang. Besonders begeistert ist Konrad Kürbis von Fotos und Filmsequenzen des Ameisenlöwen. Dieser lebt auf den Badlands und in den Fugen der Burgen. „Die Trichter, die sie graben, sind in den Gebieten um die Gleichen sichtbar. Die Ameisenlöwen haben ein faszinierendes Jagd-Verhalten“, schwärmt er.

Zusammengefasst beinhaltet die Ausstellung Fotografien, Präparate, Filme, Dioramen und erklärende Texte. Auf einige Ausstellungsexponate ist Konrad Kürbis besonders stolz: „Wir haben Orchideenpräparate von Sebastian Brand. Er ist einer der ganz wenigen weltweit, der so hochkarätige Pflanzenpräparate fertigt“. Unter anderem sind eine Küchenschelle und ein Adonisröschen zu sehen. Die Besucher entdecken in der Sonderausstellung eine alte Kulturlandschaft, faszinierende Lebensräume, perfekt angepasste Tiere und standhafte Pflanzen am Fuße der Drei Gleichen. Begleitend zur Ausstellung, die bis zum 17. November zu sehen sein wird, sind Exkursionen auf die Drei Gleichen geplant.

Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 23. Mai, um 19 Uhr im Naturkundemuseum.