Weimar. Wie schafft man es, jungen Menschen kulturelles Erbe so zu vermitteln, dass es Interesse weckt, Identifikation stiftet, als das Eigene angenommen wird? Seit 2005 sucht die Bildungsinitiative „Kinder zum Olymp“ nach Antworten.

Die Alten Meister in der Galerie - Gähn? Fack ju Göhte? Schillers „Räuber“ eine angestaubte Geschichte aus uralter Zeit? Oder könnten die Räuber nicht auch als rebellische Straßen-Gang erzählt werden. Wie schafft man es, jungen Menschen kulturelles Erbe so zu vermitteln, dass es Interesse weckt, Identifikation stiftet, als das Eigene angenommen wird? Seit 2005 sucht die Bildungsinitiative „Kinder zum Olymp“, getragen von der Kulturstiftung der Länder und des Bundes sowie der Bundeszentrale für politische Bildung, nach Antworten. In Weimar geht das Forum derzeit in seine neunte Auflage.

Wie schnell man dabei im Kern dessen anlangt, was man die Substanz unserer Gesellschaft nennen kann, zeigten die Wortmeldungen zum Auftakt. Sie standen spürbar unter dem Eindruck des gesellschaftlichen Stimmungsbildes, das der Wahlsonntag vor zwei Wochen offenbarte. Und der Frage, welche Konsequenzen diejenigen daraus abzuleiten haben, die mit der jungen Generation arbeiten: Der Zivilgesellschaft von morgen.

Der politische Raum werde erst besetzt, wenn der kulturelle Raum besetzt ist, bemerkt DNT-Intendant Hasko Weber, sein Haus aus gehört zu den Kongress-Partnern. Ein Satz, der viel über politische Meinungsbildung zusammenfasst, weil jeder kulturelle Diskurs im Kern ein Diskurs über Werte ist. Über die Frage letztlich, wofür es sich lohnt zu leben. Weshalb kulturelle Wertevermittlung immer an jede Vermittlung von Wissen gekoppelt sein muss, von den Naturwissenschaften bis zur Informatik. Wenn die Gesellschaft widerstandsfähig gegen Angriffe von Rechts sein soll, brauchen wir kulturelle Bildung. So beschreibt es der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Markus Hilgert.

Die große Frage ist nur, wie man das im Konkreten anstellt.

Hasko Weber fordert mehr Selbstreflexion ein. Ein Nachdenken darüber, welche Weichen verpasst wurden. Für welche Werte man selber stehe. Diesen Diskurs vermisst er. Die junge Generation wachse anders auf, Verständigung und Wahrnehmung der Welt haben sich geändert, das hätten die Kontroversen um den Youtuber Rezo gezeigt. Er spricht von einer Schere von Begrifflichkeiten, Selbstverständnissen und Empfindungen. Markus Hilgert von Handlungsmustern, die überholt werden müssen.

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