Hamburg. Sie sind immer zehn mal zehn Zentimeter groß. Seit 70 Jahren. Damals erschien das erste „Pixi“-Buch. Das Altonaer Museum in Hamburg zeigt nun eine große Jubiläumsausstellung.

Katzen-Inhalt funktioniert immer. Das war schon 1954 so. Das erste „Pixi“-Bilderbuch im Taschenformat hieß „Miezekatzen“. In den sieben Jahrzehnten danach folgten Hunderte weitere Titel - immer zehn mal zehn Zentimeter groß, liebevoll farbig illustriert und mit 24 Seiten. Ob „Jakob ist ein Zottelbär“, „Marienkäferchens Glück“ oder „Sigi der Seelöwe“: In jedem Büchlein gibt es lustige kleine Geschichten für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren.

Der 70. Geburtstag der „Pixi“-Reihe in diesem Jahr war Anlass für den Carlsen Verlag und das in direkter Nachbarschaft gelegene Altonaer Museum in Hamburg, gemeinsam eine Jubiläumsausstellung aufzulegen: „Pixi - Die Ausstellung. 70 Jahre kleine Bücher“ erzählt vom kommenden Mittwoch (7. Februar) an bis zum 18. August die Entwicklung der Bilderbuchreihe. Es gab bisher nach Angaben des Museums über 3000 verschiedene Titel. Rund 500 Millionen Exemplare seien verkauft worden, jedes Jahr kämen weitere 14 Millionen hinzu.

Entstehungsgeschichte der „Pixi“-Bücher

Auf der Internetseite des Altonaer Museums wird der Beginn dieser Erfolgsgeschichte geschildert: Der dänische Verleger Per Hjald Carlsen wollte demnach in seinem Hamburger Verlagshaus zu Beginn der 1950er-Jahre qualitativ hochwertige Bücher zu einem fairen Preis anbieten. Sein Ziel war die Leseförderung: Jedes Kind sollte ein Buch besitzen und Spaß am Lesen entwickeln können. Er benannte die Reihe nach dem englischen Wort für Kobold: pixie.

Die Hamburger Illustratorin und Ausstellungskuratorin Regina Kehn berichtet: „„Pixi“ eröffnet eine eigene Welt in der Vielfalt der Erzähl- und Illustrationsstile. Man erfährt im Verstehen und Betrachten kulturhistorisch eine Menge.“ Der Gang durch die Ausstellung vorbei an mehr als 1000 „Pixi“-Büchern aus allen Jahrzehnten und den Wandillustrationen von Kehn spiegelt die jeweilige Zeit.

Im Jahr 1982 nahm die Figur Pixi selbst Gestalt an. Der Charakter - ein kleiner Wichtel mit Zipfelmütze, grünem Wams und roten Stiefeln - wurde von der Illustratorin Eva Wenzel-Bürger geschaffen. Seit 2003 gibt Dorothea Tust Pixi sein Gesicht. An einigen Stationen in der Ausstellung können die Besucher inhaltlich in die Tiefe gehen. So erfahren sie, dass sich das Bild der Prinzessin verändert hat: von der nur winkenden zur arbeitenden. Oder, dass mit dem „Pixi“-Buch „Connie geht in den Kindergarten“ 1992 die erfolgreiche Buch-Reihe „Connie“ startete.

Inhalte durch gesellschaftliche Entwicklungen beeinflusst

Gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen die „Pixi“-Inhalte ebenso. Im Zuge der Jahrzehnte wandelte sich etwa die Berufswelt. 2015 wurde das „Pixi“-Buch „Mein Freund Walter“ in den Sprachen Deutsch, Persisch, Serbisch, Arabisch und Farsi aufgelegt und in Erstaufnahmestellen kostenlos an Geflüchtete verteilt. 2022 gab es mit „Pixi bekommt Besuch“ einen Titel auf Ukrainisch.

Anlässlich des Jubiläums wird im März/April ein „Pixi“-Buch des bekannten Hamburger Schriftstellers Saša Stanišić erscheinen, illustriert von Regina Kehn. Ihr ist es wichtig, in der Ausstellung auch den Weg des Entstehens der kleinen Bücher zu erzählen - von der ersten Skizze über den Entwurf bis zur fertigen Illustration.

Die kleinen und großen Besucher können auch in ein „Pixi“-Bad mit Büchern eintauchen, an einer Mitmach-Station ihr liebstes „Pixi“ präsentieren, Selfies machen oder auf Sitzsäcken und in kuschligen kleinen Zelten auch einfach lesen. Denn darum geht es natürlich auch in dieser Ausstellung, die sich vor allem an Familien richtet, wie Musuems-Direktorin Anja Dauschek erklärt: „Die Ausstellung soll Spaß machen und Lust aufs Buch vermitteln.“