Weimar. 20. Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik im Mon Ami enden mit dem Preisträgerkonzert Orchester

Das Preisträgerkonzert Orchester mit der Jenaer Philharmonie unter Leitung von Markus Frank setzte den 20. Weimarer Frühjahrstagen für zeitgenössische Musik die Krone auf. So engagiert und beseelt, so intensiv und mit spürbarer Freude an der Entdeckung neuer musikalischer Horizonte, zeigte sich das Orchester einmal mehr als großartiger Partner des veranstaltenden Vereins via nova. Neben den beiden Finalisten wurden drei weitere Werke junger Komponisten vorgestellt.

Um es vorwegzunehmen. Es gab keinen ersten, dafür aber zwei zweite Preise. Im „Disput“ für Horn und Orchester von Martin Christoph Redel bewies sich Solist Jörg Brückner als kongenialer Partner, der den Solopart mit Brillanz und Verve auslotete. Es war ein seltener Hörgenuss, wie sich Horn und Orchester im Saal des Mon Ami eine angeregte musikalische Diskussion lieferten. wie einer den anderen nach Noten zu überzeugen versuchte und beide sich schlussendlich annäherten.

Das hatte Witz und Humor, vor allem aber musikalische Klasse. Der bereits vielfach ausgezeichnete Professor Martin Christoph Redel (Detmold) darf seinen zahlreichen Preisen nun einen weiteren hinzufügen, den Bürgermeister Ralf Kirsten überreichte. Zudem erhielt Redel den Publikumspreis. Ganz anders „Meditation im Frühling“ von Shiqi Geng, das eine meditative Poesie über Frühlingslandschaften beschreibt. Hier stellte sich das Solohorn als musikalischer Wanderer und die Orchesterbegleitung als landschaftliche Vision dar. Den Preis überreichte Michael Grisko von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

Johannes Hildebrandts Bilanz nach Abschluss des Jubiläumsfestivals fiel außerordentlich positiv aus: Alle fünf Konzerte seien ausgesprochen gut besucht gewesen. Große Aufmerksamkeit hatte am Samstag auch das Preisträgerkonzert Kammermusik mit dem Neo-Quartett erfahren. Dort gingen die ersten Plätze an Youngkwang Yang (1. Preis), Mohammad Javaheri (2.) und Seokmin Mun (3.). Der Festivalleiter und -gründer dankte den Förderern der Frühjahrstage wie überhaupt den „Menschen, die uns so lange begleitet haben“. Herzliche Dankesworte adressierte er auch an die Gema-Stiftung, ohne deren kontinuierliche Unterstützung es das Festival nicht geben würde. „In 20 Jahren hat sich das Festival verändert“, resümierte er. „Wir experimentieren viel. Es gibt viel Neues.“ Wird es die 21. Frühjahrstage geben? „Vielleicht“, meinte Hildebrandt. Ein neues Konzept werde erarbeitet. Es zeichne sich allerdings eine gewisse Tendenz ab: So werde das 21. Festival voraussichtlich zu Pfingsten 2020 stattfinden.