Bad Frankenhausen. Die Kanadier Grant Davidson und Reg Richards geben als „Slow Leaves“ ein beeindruckendes Konzert im Frankenhäuser Panorama-Museum.

Das Panorama-Museum veranstaltete ein Konzert mit Slow Leaves aus Kanada. Das waren Grant Davidson und Reg Richards. Ersterer ist das eigentliche Gesicht des Ensembles, denn er ist für die Lieder, deren Texte und wunderbare Melodien verantwortlich, und er trägt sie auch gesanglich vor.

Allerdings wirkte das Plakat zu dieser Konzerttournee (wie auch das CD-Cover von „Enough About Me“) in seiner Farbgebung und Gestaltung, als wolle es jede Auffälligkeit vermeiden. Ganz ähnlich auch der erste Höreindruck: Leise, introvertierte Stücke, die völlig unspektakulär vorgetragen wurden. All das war nicht geeignet gewesen, allzu große Publikumserfolge für das Konzert mit diesem Musiker zu erhoffen.

Allerdings dann auch wieder diese schöne Gesangsstimme, voll, dann wieder zerbrechlich, nie forciert und einige dieser leise vorgetragenen Stücke kriechen in den Gehörgang und wollen diesen nicht verlassen.

Slow-Leaves-Stücke sind simpel instrumentiert, meist leise, zurückhaltend und trotzdem schön wie die eines Nick Drake, eines Elliott Smith, eines Elvis Perkins, Andrew Bird oder Daniel Martin Moore. Sie brauchen lediglich den willigen Zuhörer, der sich auf sie einzulassen bereit ist.

Grant und Reg waren pünktlich vor dem Museum angelangt. Sie packten Gitarre, Bass und die Verkaufs-CDs aus und brachten sie zur Bühne. Es folgte ein kleiner Soundcheck, und dann blieb noch etwas Zeit bis zum Konzertbeginn. Die Eingangshalle füllte sich langsam.

Letztlich kamen 70 Gäste, mehr als ursprünglich vom Veranstalter erwartet worden waren. Und schon begannen die beiden mit dem zweiten Stück der aktuellen Slow-Leaves-Platte „Careless and Serene“. Der Bass mitunter schlängelnd, dann pumpend gab das rhythmische Fundament dem Stück, auf dem Grants gepicktes und gezupftes Gitarrenspiel sich melodisch und treibend zugleich entfaltete.

Das war überaus effektiv und ohne aufgesetztes Virtuosentum, also Begleitung im Dienst des Songs und dazu sang er ganz unprätentiös mit schöner warmer, voller Männerstimme.

Nach der Vorstellung der beiden und der Entschuldigung für ihre fehlenden Deutschkenntnisse orientierte Grant seine Gäste gleich, dass er kleine Geschichten erzählen und singen werde, die meist etwas melancholisch seien, weil sein Geist vor allem pessimistisch gestimmt ist. Aber es gäbe auch positive Momente darin, versicherte er und lässt sich das von seinem Bassisten bestätigen.

Ohne allzu schrille oder laute Töne war es ein Abend mit sanfter Musik, die sich in die Herzen der Anwesenden schlich, keine Party, aber eine Feier wunderbarer kleiner Songperlen.