Erfurt . Laut dem Thüringer Lehrerverband habe es an Schulen nach der Corona-Pause eine Zunahme von Gewalt gegeben. Vor allem Frauen seien betroffen.

Nach Darstellung des Thüringer Lehrerverbands machen Lehrkräfte seit der Wiedereröffnung der Schulen nach der Corona-Pause zunehmend Erfahrungen mit Gewalt. In einer nicht repräsentativen Umfrage hätten 35 Prozent der Befragten angegeben, seelische Gewalt erfahren zu haben, teilte der Verband am Donnerstag mit.

14 Prozent der Lehrer, Erzieher und sonderpädagogischen Fachkräfte hätten sogar von körperlicher Gewalt berichtet. Der Anteil derer, die entsprechende Fälle im Kollegium mitbekommen hätten, liege mit 42 Prozent für seelische und 17 Prozent für körperliche Gewalt sogar noch höher.

Besonders häufig werden der Umfrage zufolge Frauen Opfer schulischer Gewalt. Hätten 17 Prozent der Frauen von körperlicher und 40 Prozent von seelischer Gewalt berichtet, so seien es bei den Männern 2 beziehungsweise 17 Prozent. Dabei seien die unter-50-Jährigen mit 16 beziehungsweise 44 Prozent deutlich öfter betroffen als ihre älteren Kollegen (11 beziehungsweise 26 Prozent).

Auch bei den Schularten wurden laut der Verbandsumfrage erhebliche Unterschiede deutlich: So erlebten an den Grundschulen 21 Prozent und an den Regelschulen 17 Prozent der Lehrer körperliche Gewalt. Gymnasien hätten dagegen keinen solchen Fall registriert. Seelische Gewalt hätten 36 Prozent der teilnehmenden Grundschulen, 43 Prozent der Regelschulen und 9 Prozent der Gymnasien gemeldet.