Erfurt. Viele Thüringer haben durch die Mindestlohn-Anhebung von Oktober an Anspruch auf mehr Geld. In diesen Regionen des Freistaats ist der Anteil der Mindestlohnempfänger besonders hoch.

Mehr als eine Viertel Million Thüringer haben durch die Mindestlohn-Anhebung auf zwölf Euro pro Stunde von Oktober an Anspruch auf mehr Geld. Exakt seien es 264 401 Beschäftigte, die davon profitierten, teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Dienstag in Erfurt mit. Mit einer Aktion bundesweit mache der DGB an diesem Mittwoch auf den höheren Mindestlohn aufmerksam, den Arbeitgeber zahlen müssten. Allein in Thüringen würden an 15 Standorten Informationsmaterialien verteilt.

Immerhin hätten in Thüringen fast 31 Prozent aller Beschäftigten grundsätzlich Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Das ist nach DGB-Angaben bundesweit der zweithöchste Anteil. Das sei kein Grund zum Jubeln. Abhilfe könnten nur mehr Tarifverträge schaffen.

Besonders hoch sei der Anteil der Mindestlohnempfänger unter den Beschäftigten in Thüringen in den Kreisen Sonneberg mit 44 Prozent, Saale-Holzland mit 37,2 Prozent und Saale-Orla mit 40 Prozent.

Angesichts der hohen Inflation und Energiepreise forderte der DGB die Kommunalpolitik auf, Regelungen zu treffen, um Strom- und Heizsperren auszuschließen. Zudem müssten Menschen vor der Kündigung ihrer Wohnungen geschützt werden, wenn sie in Zahlungsverzug gerieten.

Neuerungen ab Oktober: Was sich jetzt für Verbraucher ändert