Mühlhausen. Ab April können drei Männer bei der Berufsfeuerwehr in Mühlhausen eine Ausbildung beginnen.

Von einer zukunftsweisenden Entscheidung des Stadtrats spricht die Landesgruppe der deutschen Feuerwehrgewerkschaft. Nach einem Änderungsantrag der CDU, eingebracht von Alexander Wettig, können ab April drei Männer bei der Berufsfeuerwehr in Mühlhausen ausgebildet werden. Die Verwaltung hatte in ihrer Beschlussvorlage zwei vorgeschlagen.

Die Personaldecke in Mühlhausen ist dünn. Im November und im Dezember haben zwei Feuerwehrmänner die Wehr verlassen. Beide Stellen sind unbesetzt, aber ausgeschrieben, heißt es auf der Ratssitzung von Bürgermeisterin Beate Sill (parteilos). Für eine der Stellen gibt es einen Interessenten.

Lehrlinge können die Lücke nicht schließen. In ihrer 24-monatigen Ausbildung sind sie nur sechs Monate vor Ort in Mühlhausen. OB Johannes Bruns (SPD) gab vor dem Stadtrat zu: „Ja, unsere Feuerwehrleute haben Überstunden.“ Der Mühlhäuser Andreas Kacsur, der Vorsitzende des Landesgruppe Thüringen der Feuerwehrgewerkschaft, weiß: Bundesweit hat jeder Berufsfeuerwehrmann durchschnittlich Überstunden im dreistelligen Bereich. Für Kacsur ist Ausbildung der richtige Schritt, trotz der Zweifel von Stadtrat Roland Reichenbach (CDU), ob die jungen Leute auch nach der Lehre der Mühlhäuser Wehr zur Verfügung stehen. In den letzten Jahren haben laut Sill fünf Männer nach der Ausbildung die Feuerwehr verlassen, sechs seien dazu gekommen. „Fertige Feuerwehrmänner sind schwer zu finden“, meint Kacsur. „Genauso gute Lehrlinge, die sich der körperlich wie psychisch anspruchsvollen Arbeit stellen.“ Dass die Beamten ab 2020 mehr Geld bekommen sollen, ist nach Meinung von Bruns „eine klare Perspektive für Beamte im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst“.

Neben den drei Lehrstellen in der Feuerwehr beschloss der Stadtrat noch zwei in der Verwaltung.

Kurios: Der Änderungsantrag für die Feuerwehrleute kam erst im dritten Anlauf zustande. Zweimal stimmten die Zahl der abgegebenen Stimmen und die Zahl der anwesenden Räte nicht überein.