Gotha. „Art der Stadt“ Gotha lädt Samstagabend in seine „Spielstätte „Fundament“ ein. Es geht es um eine Insel und um düstere Fremde

Unterschiedliche Produktionen warten an diesem Wochenende beim Figurentheaterfestival des Vereins „Art der Stadt“ Gotha auf Zuschauer in der Spielstätte „Fundament“ im Kulturhaus. Los ging es bereits Freitagabend.

Am Samstagabend geben die Figuren sich nachdenklich, kündigt der Verein an. Um 20 Uhr beginnt „Die Insel des Doktor Moreau“. Es ist eine Allegorie auf das Gewaltpotenzial des zivilisierten Menschen in Zeiten des Zerfalls alter Ordnungen. Viele Fragen stecken darin: Wie lange hält unser Gesellschaftsgefüge, wann geht es kaputt? Wann wird aus der Angst Gewalt und aus der Gewalt die neue Normalität? Können wir Menschlich bleiben in Zeiten allgemeiner Unsicherheit, in Zeiten von Konflikten, die sich der Kategorisierung in Gut und Böse entziehen und nur noch wirr und unlösbar erscheinen?

Edward Prendrick erzählt uns von seiner unfreiwilligen Reise zu einer abgelegenen Insel. Dort geht der Wissenschaftler Dr. Moreau seinen Forschungen nach. Ausgeliefert und ohnmächtig sieht sich Edward Prendrick einem Mikrokosmos aus Macht, Gewalt und unterdrückten Trieben gegenüber.

Den Abschluss des kleinen Festivals bildet am Samstag um 22 Uhr die Produktion „Düstere Fremde“. Eva-Maria Schneider bewegt sich in einer Anti-Welt aus Papier, Stoff und skurrilen Objekten. Durch nuancierte Taschenlampenstrahlen entstehen Szenen und Geschichten, deren Konturen mal scharf hervorstechen oder fransig verschwimmen. Die Jazzmusiker Jan Frisch und der in Gotha gut bekannte Johannes Döpping begleiten diese Welt durch Klänge, Geräusche, Rhythmen und Melodien. Sie bestimmen die Szenerie im Takt oder gegen den Verlauf, schlagen und krachen und zimbeln. In dieser Klangwelt bewegen sich Gespenster und Figuren, die sich formen, verschwinden und einfach nicht loslassen wollen ... abstrakt, konkret, imaginiert, inszeniert.

Karten für das Figurenfestival gibt es am Samstag an der Abendkasse im „Fundament“.