Erfurt/Gera/Jena. In der Silvesternacht hat es in Thüringen einige kleinere unangemeldete Versammlungen gegeben. Ansonsten ist die Nacht ohne größere Vorkommnisse verlaufen.

Die Silvesternacht ist in Thüringen laut Polizei ohne größere Vorkommnisse verlaufen. Es habe einige Einsätze für die Polizei gegeben, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale nach der Jahreswende. Dabei habe es sich aber um kleine Brände, "mal auf einem Balkon, in einem Mülleimer oder auch mal in einer Kleingartenanlage" gehandelt. Bis nach Mitternacht sei es insgesamt aber "ruhig" gewesen. Belastbare Zahlen zu den Einsätzen soll es erst in den Morgenstunden geben.

Wegen der Corona-Pandemie war das Zünden von Feuerwerk das zweite Jahr in Folge auf vielen öffentlichen Straßen, Plätzen, Wegen und in Parks verboten.

Auf privaten Flächen war das Böllern dagegen erlaubt; allerdings durften im Rahmen privater Feiern nicht mehr als maximal zehn Personen zusammenkommen. Für ungeimpfte Menschen griffen noch striktere Regeln.

Rund 370 Menschen bei sechs Protestaktionen gegen die Corona-Politik

In der Silvesternacht haben sich nach Polizeiangaben etwa 370 Menschen in Thüringer Orten an sechs Protestaktionen gegen die Corona-Politik von Bund und Land beteiligt. In Nordhausen seien beispielsweise etwa 70 Menschen unterwegs gewesen - die Organisatoren hätten von einem "Wunderkerzenumzug für Kinder" gesprochen. In Vacha im Wartburgkreis hätten sich 110 Menschen und in Rudolstadt 50 Menschen an Aktionen beteiligt, teilte die Polizei am Samstag mit.

In Eisenach hätten sich nach einem Aufruf im Internet mehrere Kleingruppen zu einer unangemeldeten Versammlung Richtung Markt aufgemacht. Mit Eintreffen der Polizei löste sie sich auf. In Rastenberg (Landkreis Sömmerda) sei es ebenfalls zu einer kleinen Protestaktion gekommen.

Die Aktionen verliefen nach Polizeiangaben friedlich. Gegen ihre Initiatoren sei Anzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erstattet worden. Insgesamt registrierte die Polizei fünf Straftaten, darunter drei Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz. Erwartet wird, dass es am Samstagabend in Thüringen weitere Aktionen von Kritikern der Corona-Politik gibt.