Gera. Ein Lkw-Fahrer sackt auf der Autobahn 4 hinter dem Steuer zusammen und stirbt. Den rollenden Sattelzug bringt ein Bundeswehr-Laster zum Stehen - und verhindert damit wohl Schlimmeres.

Wie die Autobahnpolizei berichtet, war am Dienstag der 67-jährige Fahrer eines Lkw aus Sachsen-Anhalt nach gesundheitlichen Problemen in einem engen Baustellen-Bereich zwischen Gera-Leumnitz und Ronneburg hinter seinem Steuer bewusstlos zusammengesackt. Der führerlose Lkw wurde dadurch zwar langsamer, jedoch fuhr er gegen eine Baustellen-Mittelleitplanke und schob diese auf die gegenüberliegende Fahrbahn Richtung Frankfurt am Main.

Lkw der Bundeswehr kann führerloses Fahrzeug bremsen

Nachdem der Sattelzug nur noch Schrittgeschwindigkeit fuhr, setzten sich Soldaten des 4. Versorgungsbataillons 142 aus Havelberg mit ihrem Lkw rechts neben den Sattelzug und konnten den bewusstlosen Fahrer erkennen. Sie zögerten laut Polizei nicht lange, stiegen aus und versuchten die Tür der Zugmaschine zu öffnen, was jedoch nicht gelang.

Schließlich setzte sich ein 41-Jähriger Lkw-Fahrer, der in der Pionierkaserne in Gera-Hain stationiert ist, vor das nach wie vor führerlose Fahrzeug und konnte es dadurch ausbremsen und zum Anhalten bringen. Über die Beifahrertür erreichten Ersthelfer den bewusstlosen Lkw-Fahrer.

Arzt beginnt sofort mit Reanimierungsversuchen

Nach Angaben des Sprechers der Autobahnpolizei Thüringen, Christian Cohn, hatte ein Arzt, der zufällig an der Unfallstelle vorbeikam, sofort mit der Reanimation begonnen, doch ohne Erfolg: Der später eintreffende Notarzt konnte nur noch den Tod des 67 Jahre alten Lkw-Fahrers aus Sachsen-Anhalt feststellen.

Die Bundeswehr-Soldaten aus Gera befanden sich auf einer Einweisungsfahrt. Die Autobahn wurde 13.20 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.

Autobahn in beide Richtungen gesperrt

Der an den Fahrzeugen entstandene Sachschaden beläuft sich auf 10.000 Euro. Die A 4 war in beide Richtungen voll gesperrt. Die Feuerwehr musste auslaufenden Diesel binden, der Sattelzug geborgen werden und die Leitplanke wieder durch die Autobahnmeisterei gerichtet werden. Die Untersuchungen zur Todesursache laufen.

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