Die Andacht zum Wochenende für den Landkreis Sömmerda.

Nun rollt der Ball wieder in der Bundesliga. Coronabedingt werden sich die Stadien vorerst nicht mit Fans füllen. Leider finden sich in den oberen drei Ligen keine Vereine aus Thüringen. So ist der Fußball hierzulande auch ein kleines Sorgenkind.

Größere Sorgen betreffen unser Alltagsleben. Vor allem die Frage, wann diese winzig kleinen Viren unser Leben nicht mehr auf den Kopf stellen, es in den Schulen und Einrichtungen wieder den ganz normalen Regelbetrieb geben wird und man ohne Mund-Nase-Schutz in einen Bus steigen oder ein Geschäft betreten kann. Wann alles wieder rund läuft wie ein Ball. Dem früheren Nationaltrainer Sepp Herberger wird ja dieses Zitat zugeschrieben: „Der Ball ist rund, und ein Spiel dauert 90 Minuten.“

Auch in anderen Sportarten wirft oder spielt man sich den Ball zu und dieser muss gehalten, weiter- oder zurückgespielt werden. So im Handball. Anders als die fußballspielenden Männer haben es Thüringer Handballerinnen in die erste Bundesliga geschafft, der Thüringer HC. Beim Handball gibt es übrigens den Abwurf des Torwarts oder – wie man heute sagen muss – der Torwartin und ich wünsche mir manchmal, ganz abgesehen von Fuß- oder Handball, von Sport überhaupt, alles Belastende mal einfach so ab- oder wegwerfen zu können.

Im Bibelspruch für die neue Woche werden wir genau dazu eingeladen, im 1. Petrusbrief, Kap. 5, Vers 7: „Alle eure Sorge werft auf ihn (also auf Gott); denn er sorgt für euch.“ Ein schönes Bild.

Wir können jemandem die Niederlagen und Fehlpässe unseres Lebens zuspielen, was nicht geworden ist und besser hätte laufen sollen. Die Fouls, die wir verursacht und die gelben Karten, die wir gesehen haben. Und unsere Ängste, weil das Spiel des Lebens nicht nur 60 oder 90 Minuten dauert und nicht immer gibt es eine Rückrunde, eine zweite Chance, um verlorene Punkte wieder reinzuholen. Alle eure Sorge werft auf Gott. Gebt den Ball ab, den „Ball“ast des Lebens.

Dass es davon eine Menge gibt, verschweigt die Bibel hier nicht: Alle eure Sorge. In diesen Tagen denke ich dabei besonders an die Flüchtlinge auf der Insel Lesbos. An die Ärmsten der Armen, bei denen ein möglicher Coronaimpfstoff vielleicht erst dann ankommt, wenn hierzulande das Leben schon wieder in den „Regelbetrieb“ zurückgekehrt sein wird.

Sorgen gab es früher, jetzt und wird es immer geben, die eigenen und die in der Familie und in der Gesellschaft. Doch wir brauchen uns nicht von ihnen beherrschen lassen. Auch in einer Krise geht das Leben weiter. Die Sorgenpäckchen bleiben, aber sie drücken uns nicht mehr so tief hinunter. Denn Gott sorgt auch für uns und hilft beim Tragen.

Vielleicht ist Ihnen schon einmal der Psalm 23 begegnet, ein Lied aus dem Alten Testament: „Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Ein Wort, unverkennbar aus einer früheren Zeit, das schon so viele Menschen mit ihren Sorgen getragen hat. Ihnen Kraft gegeben hat, die scharf gespielten Bälle des Lebens anzunehmen und an ihn weiterzugeben. – Vielleicht mit einem Gebet: „Mein Gott, das wird mir alles zu viel und zu schwer. Es ist, als ob ich im Tor stünde und die Bälle prasseln auf mich ein. Fang wenigstens einige davon ab! Gib mir die Gelassenheit und die Kraft, jetzt durchzuhalten.“

Ich wünsche uns diese Erfahrung: Gott sorgt für mich. Und ich wünsche uns das Vertrauen aus dem 23. Psalm: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang.“ Bleiben Sie von Gott umsorgt!