Ammern. Juliane und Benjamin Themel betreuen die Bereiche Ammern und Horsmar.

Juliane (29) und Benjamin Themel (30) sind angekommen. Aus den Vikaren, den „Pfarrer-Schülern“, wurden zum 1. April Pfarrer. Ihr Zuständigkeitsgebiet ist groß. Benjamin Themel ist in Ammern, Kaisershagen, Reiser, Saalfeld und Windeberg unterwegs und zudem der Schulpfarrer des evangelischen Schulzentrums in Mühlhausen. Seine Frau betreut die evangelischen Gemeinden in Horsmar, Dörna, Hollenbach, Dachrieden, Lengefeld.

Ihr Vikariat haben beide in Mühlhausen durchlaufen – er in der evangelischen Kirchgemeinde Martini/Georgi, sie in Divi Blasii/Nicolai. Dazu gehörten auch sechs Wochen in der Klinikseelsorge.

Im Sommer des vergangenen Jahres hatte das Pfarrerpaar Nagel/Kordak die Region verlassen, die Dörfer wurden übergangsweise von anderen Pfarrern aus dem Kirchenkreis betreut. Das ist nun vorbei. Die Themels sind nun, da sie ihr Vikariat abgeschlossen haben, „Pfarrer im Entsendungsdienst“.

„Uns hat beide die Jugendarbeit in unseren damaligen Heimatgemeinden sehr geprägt.“ So begründet Benjamin Themel ihre Berufswahl. Er verbrachte die Zeit nach der Konfirmation in Jüterbog, sie in Quedlinburg. Beide studierten zusammen in Halle an der Saale Theologie. Das Studium habe sich gut und richtig angefühlt. Mit Menschen im Gespräch zu sein, das gefalle beiden eben. Und wenn dabei Gott eine Rolle spielt, ist es umso bereichernder.

In Mühlhausen hatten sich beide auf die Fahnen geschrieben, die Junge Gemeinde wiederzubeleben. Es sei gelungen. „Anfangs hatte ich Skepsis, jetzt haben die jungen Leute viel Eigeninitiative entwickelt und die Junge Gemeinde mit Leben erfüllt“, sagt Benjamin Themel. Die Neunt- und Zehntklässler sollen das Programm nach ihren Wünschen planen. Das haben sie angenommen.

Als Kirche Teil des dörflichen Lebens sein

Überhaupt spielt das Thema Einbringen eine große Rolle. Die Mitglieder ihren neuen Kirchgemeinden haben sie als sehr engagiert erlebt.

Die Themels sind Pfarrer trotz sinkender Gemeindegliederzahlen und größer werdenden Aufgaben. Neue Formen der Arbeit zu finden, das berge viel Potenzial, wenn es gelingt, die Ehrenamtlichen bei ihrer Arbeit zu begleiten und sie zu befähigen.

Die kleinen Dörfer seien „mit vielen Evangelischen gesegnet“, sagt Juliane Themel. „Die Leute haben Lust, sich auf den Weg zu machen.“

Was sich die Themels wünschen, das wollen beide in den kommenden Wochen herausfinden. Wie vor Jahresfrist bei der Jungen Gemeinde gilt: Nichts von außen aufsetzen. „Wir müssen eine gute Mischung finden, behutsam Wege gehen und probieren.“ Auch wenn es um gemeinsame Aktionen zwischen den Christen der einzelnen Dörfer angeht.

Beide genießen es, wenn sie in ihren Dörfern bekannt gemacht werden mit denen, die auf den verschiedenen Ebenen Verantwortung tragen und sich einbringen. „Kirche ist nicht nur ein Gebäude, wir wollen als Gemeinde Teil des dörflichen Lebens sein“, sagt Benjamin Themel. In Saalfeld, nach seinem Einführungsgottesdienst zu Ostern, hat er das bereits erlebt: Das saß das Dorf nach dem Gottesdienst zusammen bei Kaffee und Kuchen.